Nach dem Frühjahrsputz in den eigenen vier Wänden (hier unser Blogbeitrag dazu) geht´s nun um den Frühjahrsputz von innen 🙂 – aka Fasten. Heute ist Aschermittwoch und traditionell der Startschuss für die ursprünglich christliche Fastenzeit, die so lange geht, bis der Osterhase kommt. Puh.
Ob gläubig oder nicht, gefastet hat gefühlt jeder schon. Und das nicht mal in erster Linie, um dem heimtückischen Hüftgold den Kampf anzusagen. Vielmehr stehen eine mentale und körperliche Reinigung und Regeneration, Entlastung des Stoffwechsels und Vorbeugung von Krankheiten oben auf der Agenda. Und das ist auch gut so. Doch nur wenige Menschen fasten regelmäßig und richtig. Jan z.B. lebt täglich nach der Essig-Diät. Heißt, er fragt sich jeden Tag: „ess‘ ich? Oder ess‘ ich nicht“ 😉
– Was bedeutet Fasten? –
Was genau Fasten eigentlich bedeutet, ist eine sehr subektive Sache. Manche verzichten völlig auf feste Nahrung und nehmen nur frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte, Tee und Gemüsebrühe zu sich (das wäre das klassische Heilfasten nach Buchinger), andere lassen lediglich Alkohol, Kaffee, Schokolade/ Süßigkeiten, Kohlenhydrate, Fleisch (oder andere Genussmittel) weg. Dann gibt es bspw. auch noch basisches- oder Molkefasten, Fasten in Intervallen oder die Schroth-Kur. Sanftere Fastenformen, bei denen nur auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet wird, können nämlich ganz genauso einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Frei nach dem Motto: alles kann, nichts muss.
– Ran an den Speck? –
Grundsätzlich halten wir wenig vom Fasten als Möglichkeit zur Gewichtsreduktion. Zwar purzeln die Pfunde in der Regel munter so um die 200-300 Gramm pro Tag, aber der Körper schaltet auf Sparflamme und wer nach den Fastentagen wieder fröhlich in sich reinschaufelt, so viel der Magen verkraftet, hat hinterher nur mit dem Jojo-Effekt zu kämpfen. Wir glauben viel mehr an eine dauerhaft gesunde, ausgewogene Lebensweise, aber das klappt eben nicht immer. Ansonsten würden wir ja auch nicht von allen Seiten zugebombt werden mit besorgniserregeneden Studien über das steigende Übergewicht und die Fettleibigkeit in Deutschland.
– Fasten als Entlastung für den Körper –
Fakt ist: fettes, süßes oder generell ungesundes Essen an jeder Ecke, zu jeder Zeit und noch dazu relativ preiswert verfügbar belastet unseren Stoffwechsel durch unser Dauerfuttern unnötig (kennt ihr das? Jede Stunde knurrt der Magen). Wird für eine bestimmte Zeit der Reset-Knopf gedrückt, muss der Körper keine (/kaum) Energie mehr auf die Verwertung der Nahrung verwenden, alle Zellen und Organe werden also vorübergehend entlastet.
– Krankheiten kann vorgebeugt werden –
Diese Entlastung wirkt sich gut auf den Cholesterinspiegel, den Blutdruck, die Insulinresistenz und die Darmflora aus. Spätestens seid Giulia Enders (z.B. hier zu kaufen) sind wir mit der wesentlich mehr vertraut als uns vielleicht lieb ist 😉 . Fasten kann also bei Arthrose, Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronischen Schmerzsyndromen (wie Migräne) einen positiven Einfluss haben.
Was während der Zeit der Enthaltsamkeit auch passiert, ist dass der Körper die Möglichkeit bekommt, die angesammelten Giftstoffen abzubauen. Denn Schadstoffe unseres Organismus werden zusammengetrieben, kanalisiert und ausgespült. Deswegen ist die Flüssigkeitszufuhr während der Fastenzeit auch so wichtig.
– Fasten als Neustart –
Persönlich spricht uns das Fasten am meisten dann an, wenn es der Startschuss sein soll in eine bewusstere, gesündere Lebensweise. Quasi eine symbolische Reinigungskur für den Körper, die den Einstieg in eine ausgewogene Ernährungsweise erleichtern kann, weil wir doch oft so gefangen sind in unseren schlechten (Ess-) Mustern. Sicher Typsache, aber wenn der radikale Cut kommt und man gezwungen ist, für einen bestimmten Zeitraum alle blöden Essgewohnheiten über Bord zu werfen, fällt es uns hinterher auch leichter, uns grundsätzlich besser zu ernähren.
– Zeit für mich –
Auch, wenn man Fasten vielleicht im ersten Moment eher mit Stress verbindet, sollte das Gegenteil der Fall sein. Die Fastenzeit ist eine Zeit zum Ausatmen und für Augenblicke der Ruhe. Fasten bedeutet Innehalten, sich selbst spüren, eine Reinigung der Seele. Bewusst weniger, einfacher, langsamer, sanfter, leiser.
– Warnung –
So, also auch wenn das Fasten im Grunde genommen eines der ältesten Heilmittel der Menschen ist und wir als Spezies auch gar nicht überlebt hätten, wenn wir nicht immer wieder auf Nahrung hätten verzichten können, ist Fasten sicher nichts für jeden. Schließlich warnen Kritiker auch immer wieder vor Mangelernährung, Muskelabbau, Knochenschwund oder eingeschränkter Wirkung bestimmter Medikamente. Was auch immer ihr vorhabt, sprecht bitte vorher mit eurem Arzt über evtl. Risiken und Nebenwirkungen 🙂 . Wie wir eingangs schon geschrieben haben, fasten die meisten ja auch nicht richtig (das betrifft Bereiche wie Eingewöhnungstage, Bewegung, Anwendungen, Flüssigkeitszufuhr, wie ernähre ich mich in den Tagen nach dem Fasten usw.), deswegen ist es umso wichtiger, dass ihr nicht in einer Hals-über-Kopf-Aktion morgen startet, wenn es heute noch ein Schnitzel mit Pommes und hinterher Eis gegeben hat.
Und jetzt interessiert uns, wird bei euch gefastet?
Liebe Grüße,
Julia und Jan
Hallo ihr Lieben.!!!
Ich habe schon viel über das Fasten gelesen. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert.
Ich habe Angst das ich es nicht durchhalte.
Ich habe mit chronischen Rückenschmerzen und Kopf Schmerzen zu kämpfen.
Auch mein Körper ist übersäuert und die starken Schmerztabletten gehen leider auf den Magen.
Ich werde es jetzt aber mal ausprobieren.mit dem Fasten.
Fastet ihr auch.? Ich hoffe ihr haltet so lange durch .
Bis Ostern ist noch so lange hin.
Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Fastenzeit ?
Ich sende Euch ganz liebe Grüße.
Sylvia ☺?
Liebe Julia, lieber Jan,
fasten im ernährungstechnischen Sinn ist bei mir eher nicht möglich, da ich durch die Krankheit eh ständig auf bewusste Ernährung achten muss, weil die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig funktioniert. Deshalb hängt ein Plan in meiner Küche, was geht und was nicht. Was am Anfang dazu geführt hat, dass ich mir alles, was ich gegessen habe, vorher abgewogen habe, um die Mindestmenge an z. b. Kalium oder Phosphat am Tag nicht zu überschreiten (mache ich aber heute mit mehr „Routine“ im Umgang mit der Dialyse nicht mehr).
Was ich allerdings mache, ist eine andere Art fasten und das immer mal wieder im Laufe des Jahres für ein bis zwei Wochen. Ich schränke dann meinen Fernsehkonsum auf ein Minimum ein und nehme mir Zeit für andere Dinge (in erster Linie lesen, spazieren gehen z. B.)
Viele liebe Grüße Heike
Hallo liebe Familie Hartmann,
wie immer ein schöner und interessanter Bericht. Danke dafür.
Fasten, jedes Jahr dieselbe Frage, was tue ich diesmal für mich. Habe schon jede Menge ausprobiert unter anderem auch dass Heilfasten. Hat mir sehr gut getan. Nach den ersten Entzugstagen ging es wie geschmiert. Hatte keinen Hunger und habe das drei Wochen durchgezogen. Meine Blutwerte waren hervorragend. Mir ging es wirklich gut dabei. Für meine Seele habe ich auch mal gefastet, Exerzitien im Alltag nannte sich ein Fastenbegleiter der Kirche. Hat mir auch sehr gut getan. Und dieses Jahr habe ich mir auch was neues vorgenommen. Facebookfasten, mal sehen wie es mir dabei geht. Liebe Grüße an die Familie.
Liebe Julia, lieber Jan,
ich faste, bzw. verzichte, jedes Jahr – von Aschermittwoch bis Ostern. Allerdings betreibe ich nicht das Heilfasten, sondern ich verzichte bewusst auf lieb gewordenes. Mal ist es Zucker, mal Kaffee, mal der Computer, Facebook war auch schon dran… in diesem Jahr verzichte ich auf Süßigkeiten und habe mich aus einem Internetforum, in dem ich regelmäßig verkehre, raus gezogen. Kompletter Verzicht auf feste Nahrung geht aus gesundheitlichen Gründe nicht. In Eurem Artikel schreibt Ihr, dass Fasten bei Diabetes helfen soll. Das kann ich mir nicht vorstellen. Verzicht auf Kohlenhydrate durchaus, aber nur trinken? :O
Es gibt verschiedene Fastenprogramme, wie „7 Wochen ohne“ (http://www.siebenwochenohne.de/), in dem die Thematik „Entschleunigung“ in diesem Jahr aufgegriffen wird. „Sieben Wochen ohne sofort!“ Das heißt, ich darf mir Zeit lassen, muss nicht sofort alles erledigen, die Mail nicht unterwegs beantworten, nicht sofort auf eine WhatsApp-Nachricht reagieren… Alles hat seine Zeit, so heißt nicht nur ein Lied der Pudhys, sondern so steht es im Buch Prediger der Bibel… Und mal ehrlich? Entschleunigung wäre doch für jeden gut!
Liebe Grüße
Antje