Musik hat mein Leben bestimmt, wie nichts sonst (bis meine Frau vor mir stand ). Sie half mir durch die Schule (die Musik, nicht meine Frau), war immer für mich da (ja, beide meine ich). Keine Angst, dass wars jetzt mit flachen Witzen. Chor, BigBand, eigene Band, Musical oder Weihnachtskonzerte, ich war eigentlich überall dabei. Das hat sich nicht unbedingt positiv auf meinen Notenspiegel ausgewirkt, mir aber umso mehr gut getan. Als die Liebe zur Musik so groß wurde, dass sie kurz vorm Abi sogar zum Schulabbruch führte war klar: DAS hält für immer! Wie mit meiner Frau auch. Grund genug, mir selbst ein kleines Weihnachtsgeschenk zu machen…
– Rückblende –
Nach meinem Schulabbruch folgte ein sehr lehrreiches und spannendes Jahr im Orchester bei „Buddy Holly“ in Hamburg. Dort saß ich damals am Klavier. Heute wird in dem Theater König der Löwen immer noch sehr erfolgreich gespielt. Bevor ich das lang ersehnte Musikstudium (Filmmusik/Popularmusik) angehen konnte, hat mich, wie einige von Euch wissen, das Fernsehen abgegriffen und es ging in eine andere Richtung weiter. Musik ist immer ein elementar wichtiger Bestandteil meines Lebens gewesen und wird es weiter sein. Deshalb entsteht dieser Post. Auch, wenn das Teil hier eher was für die Dads unter Euch sein dürfte, als für die Muttis. 😉 Und ich werde dafür übrigens weder gesponsort noch bezahlt. Reiner Überzeugungstäter und Gadget Liebhaber. Also weiter…
– Bongo Kalle –
Ich bin ein sehr haptischer Mensch. Trommle permanent auf Dingen herum (man, hätte ich gern Percussion gelernt!) und bewege die Finger. Als Tastenmann (Keyboarder) kann sich sowas in mehrere Richtungen entwickeln. Man bleibt analog, klappt immer schön ordentlich den Tastaturdeckel hoch und haut die Hämmer auf die Saiten…… oder man gibt sich der dunklen Seite der Macht hin: Computer, Synthesizer, DAWs, mit Sounds experimentieren. Wie in der Schauspielerei. Böse sein macht einfach am meisten Spaß 😉 . So kommt schnell ein immer weiter anwachsendes Sammelsurium aus verschiedensten MIDI-Controllern und Eingabegeräten zusammen.
Wer nun also mit Robotern Musik macht, findet schnell heraus, dass gewisse Controller eben gar nicht das halten, was sie versprechen. Eine gute Integration in das Setup, eine gute Interaktion mit uns, dem Musiker und nicht zuletzt Inspiration. Ich hab viele Hersteller und Tastaturen ausprobiert. Aufgestockt, wieder entschlackt und und und. Bis ich die für mein Spielgefühl und meine Arbeitsweise beste Tastatur gefunden hatte.
Es muss funken, man muss sich gern anfassen.
– Das Hinterfragen bekannter Regeln –
Vor einiger Zeit wurde ich dann auf die Firma ROLI aufmerksam. Roli war so großzügig und hat das Klavier, wie wir es seit hunderten von Jahren kennen, hinterfragt und einfach mal ein komplett neues Konzept auf den Markt geworfen. Das ROLI SEABOARD. Was aussieht wie eine Mischung aus Batmobil und futuristischer Steuerkonsole der „Star Wars“ Reihe ist im realen Leben nicht weniger als das – Science Fiction für die Finger! Das Seaboard Grand mit eigener Klangerzeugung und mittlerweile auch das neue Seaboard Rise (ein reiner Controller) geben Keyboardern die Möglichkeit, das Instrument neu zu (er)fühlen. Durch anschlagen, drücken, pressen, schieben und sliden kann der Klang auf völlig unterschiedliche Art und Weise vielseitig moduliert werden. Zum Beispiel Portamento oder Vibrato, wie man es von Saiteninstrumenten kennt. Das braucht etwas Eingewöhnungszeit, macht aber richtig Bock !!! Grinsen Vorprogrammiert. Mehr Infos zu allen Produkten findet ihr auf der Homepage von Roli.
– ROLI Blocks – Bauklötze 4.0 –
Sozusagen der Standard Bauklotz ist der LightBlock (hier rechts neben meinem Telefon). Ein 5d Touch-Interface mit Silicon Oberfläche. Er wird mit der ROLI-eigenen NOISE App – die allein schon seeehr viel Spaß macht – per Bluetooth verbunden und sieht schonmal extrem geil aus. An der Unterseite liegt der Power/Bluetooth Button. An der linken Gehäuseseite der Mode Button, mit dem man zwischen den verschiedenen Ansichten hin und her schaltet. Im Song Modus kann man auf mehreren virtuellen Spuren Loops abfeuern und so Songstrukturen bauen oder einfach wild rum experimentieren. Auch die Instrumenten-Ansicht hält vier Slots bereit, über die die angewählten Sounds gespielt werden.
– It’s the sound –
Ich bin eher im Bereich Filmmusik unterwegs, auf meinen Festplatten liegen Terabytes an Orchester und Streicherbibliotheken, hochwertige Konzertflügel, gut gesampelte Rhodes etc. Gleichzeitig stehe ich schon immer auf Sounds und schraube auch gerne mal meine eigenen Klänge, abseits der Factory Presets. Die Ausrichtung geht eher in Richtung EDM, House, Elektro. Wer sich da zu Hause fühlt oder einfach was Nettes zum Basteln für Unterwegs sucht, der wird hier fündig.
Und da macht ROLI wirklich Laune. Warme Flächen, satte Bässe, schneidende Leadsounds. Angereichert mit Experimentellem und groovigen Patterns.
– Add-ons –
Das System ist modular erweiterbar. Theoretisch unendlich. Braucht aber kein Mensch. Was man gebrauchen kann, sind die Zusatzmodule LOOP BLOCK und LIVE BLOCK. Die werden mittels einem magnetischen Snap-on-Mechanismus an jede beliebige Seite des Lightblocks angedockt. Kennt man (bisher) von Apple. Gefällt. Macht Freude. In meinem Setup kommt der Loop Block zum Einsatz, mit dem schaltet man die verschiedenen Oberflächen der App durch und hat Hotkeys für wichtige Funktionen. Der LiveBlock ist das Äquivalent für den Bühneneinsatz.
– Spielgefühl / mein Fazit –
Als ich die Dinger zum ersten Mal sah, wollte ich sie sofort haben. Ein Stück Zukunft für die Hosentasche quasi.
Ich mag die Firma und was sie tut wirklich sehr ! Und auch das Konzept von Blocks überzeugt mich. Die App ist ausgereift, die verschiedenen Module gut verarbeitet, Sound, Design & Bedienung top. Lediglich beim Kernfeature, der Spielbarkeit werde ich nicht richtig warm. Vielleicht hab ich zufällig ein Montagsmodell aus der Vorserie erwischt und es hängt deshalb? Oder meine zarten Pianisten-Hände sind so hypersensibel, dass ich einfach zu viel spüre. Aber ich hab jedes Mal wieder das Gefühl, mit zu viel Druck auf den ´Block´ prügeln zu müssen, damit was passiert. Die App über das Touch Display meines iPhone 7 plus gespielt, reagiert für mein Empfinden viel direkter. Auch die Sounds klingen ´sauberer´ und sind kontrollierbarer, weil nuancierter zu spielen.
Ziehe ich den Vergleich zur Maschine Studio von Native Instruments, die neben meinem Rechner steht, empfinde ich deren Pads als deutlich präziser und schneller. Aber auch das ist Geschmacksache und ja, kostet drei Mal so viel. Ach ja richtig. Kosten. Kosten tut die mobile Spaßmaschine € 199,95 (Lightpad Block), sowie jeweils € 99,95 für Loop Block und Live Block. Entweder online bei Roli oder exklusiv im Apple Store anspielbereit. Irgendwie fancy. Aber ich persönlich würde jetzt auch nicht unbedingt gerne eine Probefahrt in der Waschstraße machen wollen.
Dann lieber zum Musikhändler meines Vertrauens. Denn beim Gedanken an das ROLI RISE juckt es mich schon in den Fingern.
Bis dann,
der Jan.
So schön wieder geschrieben lieber Jan man merkt das die Musik immer eine Rolle spielt Hattest du nicht eine CD auch rausgebracht gibt es die noch ? LG und einen schönen 1.Januar noch
Hallo lieber Jan.!!!
Ich habe zwar in einem Schulchor mit gesungen,aber sonst bin ich leider nicht musikalisch. Ich bewundere Menschen die ein Instrument spielen können.
Ich höre gerne Lieder die mit dem Saxophon gespielt werden.
Bei Sturm der Liebe hast du auch so toll Saxophon gespielt.
Vielleicht hat Niki dein musikalisches Talent geerbt.
Ich sende Dir und deiner Familie ganz liebe Grüße.
Ich wünsche Euch ein frohes neues Jahr 2017.
Sylvia
Lieber Jan,
ich halte es eher mit Reinhard Mey – Musik, von Hand gemacht. Ich singe, seit ich sieben Jahre alt war, spiele seit Kindertagen Blockflöte, später kamen Gitarre und Trompete (mit Familie sind wir ein Blechbläserquartett) hinzu. Klavier würde ich gerne können, aber ich glaub, dazu bin ich zu alt… 😉
Mit moderner Tontechnik habe ich es nicht so… macht aber nix!
Dir und Julia und Niklas wünsche ich von Herzen ein gutes gesundes musikalisches neues Jahr!
Antje
Lieber Jan, erstmal liest es sich sehr spannend, was mit moderner Tontechnik alles möglich ist.
Und zum anderen, Musik kann ganz sicher verbinden, ich finde sie wahnsinnig wichtig und sie ist bei mir ein wichtiger Bestandteil im täglichen Leben – zwar nicht im selber musizieren, aber bei mir läuft fast immer Musik (ist im Büro möglich) und abends zu Hause ist der erste Griff zum Radio oder CD-Player, auch gerne mal einen Tick lauter ?
Ich wünsche Dir weiter ganz viel Spaß beim Ausprobieren neuer musikalischer Ideen.
Liebe Grüße Heike