Es gibt diese Räume, in denen sich einfach alles stimmig anfühlt. Für mich bedeutet das, dass ich beim Betreten direkt eine tolle Atmosphäre spüre. Ruhe, Wärme – ein Ort, an dem ich sofort entspannen kann. Und das oftmals ohne, dass ich sofort sagen könnte, woran das liegt. Eigentlich ist genau das sogar das Geheimnis, denn natürlich helfen schöne, hochwertige Möbel oder coole Deko, aber den wirklichen Unterschied in der Atmosphäre machen kleine Details, die ich oft erst auf den zweiten Blick wahrnehme. Denn die Art, wie ein Raum auf uns wirkt wird durch viel mehr bestimmt, als nur durch die Optik. Alle Sinne spielen mit: Materialien, Haptik, Lichtstimmung, Geräusche, und und und.
1. Mehr als Einrichtung: Warum Atmosphäre den Unterschied macht
Viele Dinge sieht man nicht sofort, aber man spürt sie. Eine hochwertige Wolldecke auf dem Sofa zum Beispiel. Oder das schöne Gefühl von echtem Holz unter den Füßen. Frische Blumen auf dem Nachttisch – genau solche Details schaffen Atmosphäre und machen einen Raum besonders.
Räume können uns beruhigen oder unruhig auf uns wirken – und das hat nicht nur (aber natürlich auch sehr viel) mit Ordnung zu tun. Ein bewusst harmonisch und beruhigend gestaltetes Zuhause ist kein Zufall, sondern das Ergebnis durchdachter Entscheidungen: Mit welchen Materialien umgeben wir uns zu Hause? Wie ist es, wenn ich barfuß auf dem Boden laufe? Welche Lichtquellen nutzen wir, um Stimmungen zu erzeugen?
Wenn du heute durch dein Zuhause gehst, spüre mal ganz bewusst:
🌿 Fühlst du dich in deinem Zuhause wirklich wohl oder gibt es Bereiche, die unruhig auf dich wirken?
🌿 Welche Materialien in deinem Zuhause empfindest du als angenehm?
🌿 Gibt es Textilien oder Möbel, die du intuitiv immer wieder benutzt?
🌿 Was für Lichtquellen nutzt du? Gibt es Ecken, die durch ein anderes Licht wohnlicher oder entspannender wirken könnten?
🌿 Spürst du, dass manche Dinge in deinem Zuhause eigentlich nicht zu dir passen – sei es optisch oder wegen ihrer Haptik?
🌿 Würdest du Details in deinem Zuhause niemals austauschen, weil sie sich genau richtig anfühlen?
Wer dennoch zum Thema Ordnung nachlesen möchte, wir haben hier das erste Mal darüber geschrieben.
2. Die Sinne als Schlüssel zu einem Zuhause, das erlebbar ist
Unser Zuhause sollte also gut aussehen und sich gut anfühlen. Wobei sich wahre Wohnqualität eben in den Momenten zeigt, die du gar nicht bewusst wahrnimmst. So zum Beispiel wenn du …
🌿 .. barfuß über einen weichen Teppich läufst, der dich sofort entspannt.
🌿 .. ins Bett steigst und sich die Bettwäsche perfekt anfühlt.
🌿 .. die Wohnräume dezent beduftest, ohne dabei Kopfschmerzen zu verursachen.
Sicher hast du schon mal bemerkt, wie sehr eine tolle Haptik oder ein guter Duft die Atmosphäre eines Raumes beeinflussen können. Und den Namen der Duftkerze, die bei deiner Freundin brennt notiert oder heimlich den Teller umgedreht, um zu schauen woher er ist. 😉 Jan und ich ziehen regelmäßig Bettwäsche in Hotels ab, um nachzusehen, was das für Bettwaren sind, wenn wir besonders gut geschlafen haben.
Weil wir in den letzten Monaten und Jahren noch genauer hinsehen: Was fühlt sich richtig gut für uns an und wo haben wir bisher unbewusst Kompromisse gemacht? Viele Dinge empfanden wir (zu…) lange als „gut genug“ – obwohl sie sich im Alltag oft als weniger hochwertig entpuppen. Und genau da setzen wir an: Nach und nach bewusst ersetzen, statt alles auf einmal perfekt haben zu wollen.
Diese Sichtweise werde ich an anderer Stelle noch vertiefen – doch vielleicht habt ihr schon jetzt Lust, euer Zuhause mit all euren Sinnen zu entdecken.
3. Die Atmosphäre verändern mit kleinen, sofort umsetzbaren Veränderungen
Das klingt jetzt vielleicht nach einem großen Projekt, aber du musst gar nicht alles auf einmal umstellen. Nur im ersten Schritt bewusst wahrnehmen, wie sich dein Zuhause eigentlich anfühlt. Und abgesehen davon können schon minimale Veränderungen die Atmosphäre in deinem Zuhause enorm verbessern. Hier ein paar unkomplizierte Upgrades:
🌿 Ein schöner Raumduft: Ich bin und bleibe ein Dufti. Mein Credo ist, dass der Raumduft nicht zu aufdringlich wirken darf. Je nach Raum hab ich andere Vorlieben, im Gäste-WC bspw. darf´s auch gerne etwas schwerer sein mit Noten wie Patchouli, Sandelholz und Oud. In unseren Wohnräumen mag ich es lieber dezenter, eher in Richtung Rose (wie bspw. dieser von Rituals).
🌿 Ein bewusst gewähltes Lieblingstextil: Vielleicht ist es an der Zeit, eine einzige Sache zu ersetzen, die du täglich benutzt. Deine Kunstfaserdecke durch eine aus natürlichen Materialien, die wirklich nachhaltig hergestellt wurde. Ein Handtuch, das richtig flauschig ist oder Bettwäsche, die sich angenehm auf der Haut anfühlt.
🌿 Das richtige Licht für den richtigen Moment: Zu helles oder kühles Licht lässt einen Raum ungemütlich wirken. Leuchtmittel sind schnell ausgetauscht und warme Lichtquellen erzeugen in den Abendstunden sofort eine angenehmere Stimmung.
🌿 Materialien, die deine Sinne ansprechen: Achte vermehrt auf die kleinen Dinge. Wie bspw. eine gute Leinenserviette (statt Zewa), eine massive Holzschale (statt eine günstig produzierte aus einem der Billigläden), oder eine Keramiktasse aus einer tollen Manufaktur bei dir in der Nähe.
Es braucht nicht immer große Investitionen oder eine komplette Neugestaltung für mehr Atmosphäre. Manchmal reichen ein oder zwei bewusst gewähltes Details, um einen Raum spürbar aufzuwerten. Gibt es bei euch Zuhause schon einen oder mehrere Bereiche, in denen für euch alles stimmt? Oder wollt ihr daran noch mehr arbeiten? 🙂
Liebe Grüße,
Julia
Photo Credit: das Galeriefoto ist von von Nordic Knots, der Header Background von Pace Studios.