Es gibt Fragen, über die denkt man nicht freiwillig nach. Diese hier gehörte für mich definitiv dazu:
Welche Dinge möchtest du hinterlassen?
Ehrlich gesagt, ich hätte mir diese Frage auch nie eigeninitiativ gestellt. Aber dann bin ich auf ein Buch von Margareta Magnusson gestoßen und ihre Perspektive hat mich zum Nachdenken angeregt. Es ist The Gentle Art of Swedish Death Cleaning (SDC), bzw. die deutsche Übersetzung von Rita Seuß Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen.
Zunächst dachte ich, Margaretas New York Times Bestseller richtet sich an ältere Menschen, die ihr Leben bewusst ordnen wollen, bevor sie von uns gehen. Doch je mehr ich darüber las, desto klarer wurde mir: „Döstädning“ ist eine bewusste, sanfte Art sich von unnötigem Ballast zu befreien – und zwar in jedem Lebensabschnitt.
Warum du dich nicht erst „später“ um deine Dinge kümmern solltest
💡 Ein unbequemer, aber wahrer und wichtiger Gedanke: sollte mir morgen etwas passieren (wovon wir natürlich nicht ausgehen) und ich habe mich nicht um meinen Besitz gekümmert, dann müssten sich meine Hinterbliebenen durch meine ganzen Sachen wühlen. Ob sie wollen oder nicht!
Und das ist nicht nur eine praktische Frage, sondern vor allem auch eine emotionale. Denn Gegenstände können eine Last sein – nicht nur durch die Menge, sondern auch durch die Erinnerungen, die mit ihnen verbunden sind. Egal ob die Dinge für mich neutral oder wertvoll waren, es ist möglich dass sie meine Hinterbliebenen verletzen. Möchtest du den Prozess des „sich durch deine Sachen wühlen“ wirklich jemandem zumuten?
Döstädning: die sanfte Art, Ballast loszulassen
Was mir an Döstädning besonders gefällt: es ist keine radikale Lebensveränderung – sondern ein achtsamer, schrittweiser Prozess.
❌ Es geht nicht darum, die eigene Wohnung innerhalb eines Wochenendes zu entrümpeln.
❌ Es geht nicht darum, alles zu entsorgen – nur darum bewusst auszuwählen, was bleiben soll.
✔️ SDC ist ein „Slow Lifestyle Change“ – ein Konzept, das über Jahre hinweg funktioniert.
Wie du diesen Perspektivwechsel für dich nutzen kannst
✨ Döstädning zeigt uns, dass unser Besitz keine Last sein muss – sondern eine bewusste Wahl.
Falls du gerade zögerst oder nicht weißt, wo du anfangen sollst:
✔️ Stell dir vor, jemand müsste deine Dinge sortieren. Was würde ihn dabei wohl verletzen? Was würdest du ihm lieber ersparen?
✔️ Überlege, welche Gegenstände du wirklich weitergeben möchtest. Gibt es Gegenstände die dir so wichtig sind, dass du sie bewusst behalten und an jemanden weitergeben möchtest?
Wenn man daran denkt, was über den Tod hinaus bleiben soll, kommt überraschenderweise das Leben in Ordnung.
Wie stehst du zu diesem Ansatz? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Liebe Grüße, Julia
Liebe Julia,
Was für ein interessanter Beitrag wieder.
Klaus und ich hatten vor 2 Wochen einen Motorradunfall. Mit nur 30 km/ sind wir in der Hannover Innenstadt auf einer Straßenbahnschiene weggerutscht, die Maschine hat sich gedreht und durch die Fliehkraft sind wir ca. 2 m vom Motorrad unsanft auf dem Bürgersteig gelandet
Ergebnis: Klaus hat eine Rückenprellung und mich hat es etwas heftiger erwischt..
In diesen Momenten im KH und jetzt auch zuhause denkt man schon darüber nach was wäre wenn…
Wir mussten nach dem Tode der Eltern vor einigen Jahren sehr viel „entsorgen“ es war schon eine große Last
Wer würde das bei uns tun? die Schwester, der Rest der noch von der Familie übrig ist?? Wir wollen mit unseren „Sachen“ keinen belästigen
Tatsächlich hab ich in den letzten Tagen etwas „aufgeräumt“ so weit es mein Gesundheitszustand zur Zeit zulässt…
Ich brauche noch etwas Geduld bis alles soweit wieder zusammengewachsen ist..
Aber man kommt ins Grübeln …
Passt auf euch auf,
Liebe Grüße senden euch herzlichst Petra und Klaus aus Müden
P. S.: Denken noch immer gerne an unser Treffen in Bad Segeberg 🥰
liebe Petra, oh das tut mir sehr leid zu hören und was für ein Glück, dass nichts noch Schlimmeres passiert ist. Wir wünschen euch eine schnelle Genesung!! <3 Ganz liebe Grüße, Julia und Jan