Nach rund 16 Tagen auf hoher See spielten wir in Bergen „Filmcrew über Bord“ und ließen die MS Amadea alleine zurück nach Hamburg schippern. Also mit gut 500 Gästen, aber eben ohne uns. Sämtliche Dreharbeiten auf dem Schiff waren abgeschlossen und nun ging´s quer durch Norwegen, wo der Landteil zur ´Kreuzfahrt ins Glück´-Folge „Norwegen“ gedreht wurde.

Bevor wir noch vier Wochen durchs Land tourten, waren wir aber erstmal einige Tage in Norwegens zweitgrößter Stadt.  260.000 Einwohner, verstreut über sieben Berge rund um den Hafen, über Landzungen, Buchten und die vielen Inseln und Halbinseln.

Wenn man´s ganz blöd erwischt, dann regnet es in Bergen an 6 1/2 von 7 Tagen. Immerhin gilt Bergen als regenreichste Stadt Europas. Im Juni wurde der Rekord von 1952 geknackt. Es regnete an jedem. verdammten. Tag. Das erklärt, warum die Stadt auch „Langstreckenschwimmerin“ genannt wird. Dementsprechend war die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass wir in der Hauptstadt des Regens mit Schauern begrüßt werden. Ein bisschen Niesel hätte aber doch gereicht, oder? Nö. Wolkenbruch, Sturzregen. Hallo Bergen!

Bergen hat einen der geschäftigsten Seehäfen Europas.

Nicht nur Ausgangspunkt für die Hurtigruten, sondern auch für zig Kreuzfahrtschiffe. Das macht Bergen zumindest tagsüber proppenvoll. Die Stadt ist ja nicht besonders groß, gerade das Zentrum sehr heimelig, wenn dann an einem Tag sechs Kreuzfahrtschiffe halten und die Reisenden in die City ausströmen ist es .. naja. Nicht mehr ganz so zauberhaft, sagen wir mal so. 😉

Bergen ist an sich eine Kleinstadt mit einem unheimlichen Charme. Sehr lebendig, durch die vielen jungen Leute, pulsierend, grün. Bunt. Hier ist immer was los! Es gibt viel zu gucken.

Und natürlich Edvard Grieg. Er ist in Bergen geboren und hat hier in seinem Haus viele seiner bekanntesten Werke komponiert. Das Haus und die kleine Gartenhütte sind heute ein Museum (Troldhaugen genannt) und können besichtigt werden.

Fisketorget i Bergen

Zum Gucken gäbe es bspw. die Fischmarkthalle, direkt am Fisketorget, dem Fischmarkt, im Herzen der Stadt.

Wer sich dafür entscheidet, nicht rund 20 Euro für einen Teller mit 2 Hand voll frischen Krabben und 2 Scheiben Weißbrot auf dem Markt zu bestellen, der kann für ähnliche Preise in der (total coolen) Markthalle, einem gläsernen Bau direkt daneben, auch einen Fisch essen. Sollte aber sichergehen, dass er einen Balkon hat, auf dem er die Jacke später auslüften kann. 😉

Die einen sagen, der Fischmarkt und alles drumherum ist eine reine Touristenfalle und der Fisch noch nicht mal frisch, die anderen finden, ein Besuch dort gehört unbedingt dazu. Wir sind irgendwo dazwischen. Haben dort gegessen, hat ganz gut geschmeckt, sollte man vielleicht gemacht haben, muss man allerdings nicht. Aber durchlaufen. Auf jeden Fall durchlaufen!

An die Preise in Norwegen gewöhnt man sich nach kurzer Zeit, zumindest, wenn man keine andere Wahl hat. Wir wussten schon, dass es teuer ist, aber wer rechnet damit, dass das bedeutet, der Burger auf dem Zimmer kostet 29 Euro (oh, plus 10 Euro, einfach nur, damit sie ihn bringen)? Hier ist das Prachtstück:

Wir waren übrigens im Clarion Hotel Admiral. Ein gutes Hotel, mega Lage, super Essen, traumhafter Blick, aber kein 5 Sterne Tempel. So sind einfach die Preise in Norwegen.

Gegessen haben wir in Bergen trotz (oder wegen !?) der Preise fantastisch, z.B. auch hier, im Theatro – zu finden in der Øvre Ole Bulls plass 7 (Niki bekam übrigens kurz nach Bergen mal wieder einen Haarschnitt verpasst 😉 ):

Historisches Zentrum Bryggen

Kennt jeder, der sich schonmal Fotos von Bergen angeguckt hat oder selbst in Bergen war. Es ist DIE Hauptattraktion und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das sind diese einzigartigen, bunten Kaufmannshäuser entlang des Hafens, seinerzeit vor allem gefüllt mit Fisch aus Nordnorwegen und Getreide aus Europa.

Es ist eine Freilichtattraktion und was bedeutet das? Yeeeeeiiii, heutzutage gefüllt mit JEDER Menge Touristen. Falls ihr Glück habt gelingt es euch, hinter den Heerscharen an Touristen eins der 62 historischen Gebäude im Hanseviertel zu sehen. 😉 Nein, so schlimm ist es natürlich nicht. Obwohl doch. Wunderschön und faszinierend aber auch. Vor allem ganz, ganz früh morgens.

Hauptsächlich findet man hier heute Kunsthandwerker, Werkstätten, Maler, Restaurants und natürlich Souvenir-Shops.

Fløibahn

Heimvorteil für uns. 😉 Tagsüber ist die Schlange so lang, dass wir keine Lust hatten, gemeinsam mit all den Touristen auf den Berg zu fahren. Die Fløibahn hat aber bis 23 Uhr geöffnet und so fuhren wir in der wunderschönsten Abendsonne, als alle Schiffe schon wieder abgelegt hatten, mit der Standseilbahn in 6 Minuten hoch auf den Berg.

Etwa 10 Euro pro Person, hoch und runter (man kann auch zu Fuß gehen), für Rollstuhlfahrer und mit dem KiWa kein Problem. Die Aussicht ist der Hammer, man sieht den Hafen, die Fjorde, Berge…

Und außerdem ist auf der Plattform oben noch lange nicht Schluss, da erstreckt sich nämlich ein riesiges Erholungsgebiet, perfekt zum Wandern. Zudem findet ihr ein Restaurant mit großer Terrasse und einen Spielplatz. Endlich. Niki war im 7. Himmel. 🙂

Bergen hat zwei große Häfen, in denen die Schiffe anlegen können. Ein wunderschönes, charmantes Fleckchen findet ihr genau zwischen den beiden Häfen. Dort oben auf dem Berg unbedingt ein bisschen spazieren gehen, wenn es die Zeit erlaubt.

Liebe Grüße

Julia und Jan


* Sämtliche Bilder für diesen Beitrag wurden mit der EOS 5D mark iii erstellt (Leihgabe von Canon, keine Zuwendungen erhalten).
** Die Rechte der Bilder in diesem Beitrag liegen bei ©Jan Hartmann ©echt!Hartmann

Was wir noch auf unserer Kreuzfahrt erlebt haben, könnt ihr in diesen Beiträgen nachlesen:

  • Auslaufen aus dem Hamburger Hafen, hier lang
  • Heimaey, Westmännerinseln, hier lang
  • Reykjavik, hier lang
  • Isafjörður – Handelszentrum der Westfjorde Islands, hier lang
  • Spitzbergen, hier lang
  • Tromsø, hier lang
  • Svartisen-Gletscher, hier lang
  • Geiranger Fjord mit dem Schiff, hier lang
  • Landteil Geiranger Fjord, hier lang
  • Loen Skylift, hier lang
  • Trollstigen, hier lang
  • Ålesund, hier lang