Die faszinierende Wildnis Südafrikas wirkt definitiv bei jedem, wenn auch nicht bei jedem gleich. Es braucht in Gondwana eine Weile bis man begriffen hat, dass diese Tiere nichts gefangen hält. Kein Erlebnis ist vergleichbar mit dem Moment, wenn man zum ersten Mal wenige Meter entfernt von majestätischen Löwen steht. Die Schönheit des Alltags dieser Tiere ist schlichtweg berührend.
Alle Safaris im Gondwana Private Game Reserve werden von erfahrenen Rangern begleitet. Der Beruf des Safariguides ist in Südafrika hoch angesehen und unterliegt strengen Auflagen. Unser Game Ranger Tatho hat bspw. u.a. Nature Conservation studiert und ist ein richtiger Geek, was Flora und Fauna angeht.
Egal was für absurde Fragen wir ihm stellten (uns fielen jede Menge ein) – er wusste sofort eine Antwort und tauchte voll in die Materie ein.
You have no Wi-fi, but you will find a better connection.
Besonders Tathos achtsamer Umgang mit der Natur war einfach inspirierend und erdend.
Er hat uns gelehrt, dass einer der wesentlichen Reize einer Safari darin liegt, sich den Gefahren in der Natur bewusst zu werden und diesen mit Demut, Respekt und Verständnis zu begegnen. Nachdem wir an diese besondere Magie Afrikas analog andockten wurde es ein tiefes Bedürfnis, auch zu Hause wieder mehr emotionale Naturerlebnisse in unseren Alltag zu integrieren.
Während unserer Zeit im Ulubisi Haus (hier der Blogpost dazu) durften wir mit Tatho so oft und so lange in die Wildnis fahren, wie wir wollten. Wie wir die Safaris in Gondwana erlebten und wie wir unseren Alltag gestalteten, erzählen wir euch jetzt.
// Ein typischer Tag im Gondwana Game Reserve
The early bird catches the worm
Klassischer Weise brechen wir um spätestens 6.30 Uhr zum Morning Game Drive auf. Tatho holt uns mit dem Safari Fahrzeug im Ulubisi Haus ab.
Es ist ein unglaubliches Gefühl, einfach nur in die epischen Weiten der von den Menschen weitgehend unberührten Natur zu fahren und sich den leichten Sommerwind um die Nase wehen zu lassen.
Für jeden Game Drive haben wir eine Mission – bspw. „wir suchen die Elefanten“. Besonders für die Kinder bleibt es dadurch spannend. Die Safaritouren am Morgen dauern etwa 2-3 Stunden.
Das gesamte Wildreservat ist 11.000 Hektar groß. 15 Antilopenarten, 17 Raubtierarten und 1.000 Fynbosarten sind in Gondwana beheimatet.
Um so viel wie möglich der Schönheit des Reservats zu entdecken, muss man sich entscheiden, welche Richtung man bei einem Game Drive einschlägt.
Tatho ist ebenso wie alle anderen Ranger über die Maßen aufmerksam was Verhalten, Muster und Gewohnheiten der Tiere unter den verschiedensten Bedingungen angeht. Somit hat er ein extrem gutes Gespür dafür, wo sich welche Tiere gerade aufhalten könnten.
Es hat etwas tief bewegendes, sie aus nächster Nähe zu erleben. Wie bspw. Löwen miteinander spielen, wie sie beobachten, dabei immer wieder die Ohren spitzen.
Oder wie mühelos Elefanten steile Hügel hinaufwanden, um Täler zu überqueren.
Zu sehen, wie lautlos sich Flusspferde unter Wasser fortbewegen. Ein großes Abenteuer, bei dem man den ganz eigenen Regeln der Natur unterliegt.
Meistens machen wir eine Stunde bevor wir zurück in die Lodge fahren eine kurze Kaffee-/Teepause mit den besten getrockneten Mangos, Nüssen, Keksen uvm.
Nach unserer Morgenfahrt werden wir – zurück im Ulubisi-Haus – von Douglas mit kühlen Zitronengras-Handtüchern begrüßt. Das Frühstück wurde bereits für uns auf der Terrasse vorbereitet. Es gibt frisches Obst (Melonen, Ananas, Mango etc.), Wurst und Käse, Croissants (die aus Paris sein könnten, btw), frisch gebackene Pancakes, Säfte, Müsli, Joghurts, Kaffee und Eierspeisen nach Wahl.
Lunch // Chill & Relax
Nach dem Frühstück verbringen wir einige entschleunigte Stunden in dieser wunderschönen Umgebung.
Wir lesen, spielen, unterhalten uns oder baden im Pool. Der hat übrigens zwei Temperaturzonen, ist also eine Kombi aus Jacuzzi und Erfrischungspool. Niki wird nicht müde stundenlang zu Springen, zu Planschen und Saltos zu machen.
Mittags serviert Douglas ein fantastisches, leichtes Mittagessen. Bspw. Sandwiches mit Rinderfiletstreifen und Lachs oder gegrillten Fisch und Muscheln, dazu Gemüse, Pommes und immer einen knackfrischen, grünen Salat.
Selbstverständlich gibt es jedes Mal einen Nachtisch (Eis, Kuchen oder beides).
Tatho baut nachmittags mit Niki und Emmy zusammen aus Bambusspießen Pfeil und Bogen und macht eine Gondwana Junior Safari mit den beiden zu Fuß.
Nachmittags Game Drive und Dinner
Etwa gegen 16 Uhr brechen wir nochmals mit Tatho zu unserem zweiten Game Drive auf. Meistens gibt es einen Sundowner an einer wunderschönen (und sicheren ;)) Stelle im Gondwana Reserve.
Sobald die Sonne langsam untergeht wird es kalt in Gondwana und wir wickeln uns in die Ponchos und Decken ein, die im Fahrzeug sind.
Auf dem Rückweg sind wir deswegen manchmal ziemlich durchgefroren und freuen uns auf ein wohliges Zuhause. Douglas wartet dieses Mal mit warmen Zitronengrashandtüchern auf uns, das Kaminfeuer brennt, überall sind Kerzen angezündet, alles wurde in schummriges Licht getüncht.
Die Erwachsenen bekommen einen Aperitif ihrer Wahl, die Kinder heiße Schokolade. Wir sitzen vor dem knisternden Kaminfeuer und verarbeiten die Erlebnisse des Tages.
Der Tisch ist bereits gedeckt und uns wird ein fantastisches 3-Gänge- Menü serviert. Als Vorspeise bspw. Suppe/ Kudu Carpaccio/ Tartar, als Hauptspeise Rinderfilet/ Fisch mit Gemüse, Pommes, Kartoffeln oder Reis, als Nachspeise Schokoladensoufflé, flambierte Crêpes o.ä. Wir würden sagen, das Essen hat fast Sterne-Niveau, es war durchweg absolut ausgezeichnet und qualitativ unglaublich.
Für die Kinder wird übrigens extra gekocht, selbst gemachte Fischstäbchen, Hühnchenbrüste, Nudeln, Pommes, Buttergemüse und selbstverständlich grundsätzlich Eis und Früchte als Dessert.
Wir dürfen uns während der gesamten Zeit selbst bedienen am riesigen Weinregal und theoretisch so viele Flaschen leeren, wir wir wollen. Wollen wir aber nicht 😉 – also bleibt es bei zwei Flaschen während unseres Aufenthalts in Gondwana.
The end – or new beginning ?
Als wir nach einigen Tagen aus Gondwana fuhren, hatten wir Tränen in den Augen. Das Erleben der Natur hatte uns ganz von selbst verändert. Wir fühlten, wie wichtig wir uns und unsere Probleme bis dahin oft genommen haben. In der Natur waren wir im Einklang mit uns und unserer Umgebung. Bedingungslos aufgenommen in dieser wunderschönen, friedlichen Welt.
Frei sein. Wir hoffen, dieses Gefühl bleibt uns noch lange erhalten.
Macht es gut,
Julia und Jan
So eine Safari würde ich auch gerne erleben. Scheint eine schöne Lodge zu sein …
wundervoller Bericht mit schönen Fotos. Vielen Dank.