Der Lago Maggiore an sich ist ein Mekka für jeden Naturfan. Topografisch ist die gesamte Umgebung unheimlich reizvoll. Besonders beeindruckend: die Isola Bella mit ihrem Palazzo Borromeo.

Nicht nur Pflanzenliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Wie schön die kleine Insel im Golf von Borromeo ist, das wollen wir euch heute zeigen.


– Massive Alpen und mediterranes Flair –

Der Lago Maggiore ist einer von acht Seen, die hoch im Norden Italiens aus abgeschmolzenem Gletschereis entstanden. Das erklärt sein einzigartiges See- und Gebirgspanorama – massive Alpen treffen auf mediterranes Flair. Er erstreckt sich vom südlichen Alpenrand bis zur Po-Ebene und ist der zweitgrößte See Italiens. Gut 65 Kilometer ist er lang und an manchen Stellen bis zu 10 Kilometer breit. 80% liegen in Italien (im Piemont und in der Lombardei), 20% in der Schweiz (im Kanton Tessin).

Das Hotel, in dem wir während der Dreharbeiten wohnten, befindet sich am westlichen Ufer des Lago Maggiore. Wir berichteten ja bereits über Villa e Palazzo Aminta (hier). Es ist das einzige Hotel mit direktem Blick auf die malerischen Borromäer Inseln. Heißt: wir wachten drei Wochen auf und sahen von unserem Balkon aus die Isola Bella, die Isola Madre und die Isola dei Pescatori.

Die Isola Bella ist nur eta 400 Meter von Stresas Uferpromenade entfernt und mit vielen Fährbooten erreichbar.

Am sinnvollsten ist ein Kombiticket, mit dem man auch die anderen Inseln abfahren kann.

Die Hin-, Über- und Rückfahrt kosten etwa 10 Euro pro Person, Kinder bis 3 Jahren fahren umsonst. Stand Sommer 2018.

– Isola Bella, die Touristenattraktion am Lago –

Gerade mal 300 Meter lang und knapp 200 Meter ist die Isola Bella breit.

Im 18. Jahrhundert galt die Isola Bella als Weltwunder. Zunächst war sie einfach nur eine felsige Erhebung mit einem kleinen Fischerdorf. Carlo III. Borromeo verlieh dem Eiland die typische Form eines Schiffes – schmaler Bug, gewaltiges Mittelteil, gigantisches Heck. Denn der ließ für seine Gattin Isabella D’Adda auf der Isola Bella 1632 einen beeindruckenden Palast erbauen, der aus der Ferne aussieht wie ein riesiges Schiff.

Das Bauwerk im lombardischen Barockstil nimmt fast die gesamte Fläche der Isola Bella ein.

Es besticht mit prunkvollen Innenräumen….

… traumhaften Panoramen durch Palastfenster, einer üppigen Gemäldeausstattung, flämischen Wirkerteppichen …

… aber vor allem dem berühmten Park.

– Die Parkanlagen –

Ein Garten im italienischen und englischen Stil mit zehn in Form einer abgesägten Pyramide übereinander liegenden Terrassen.

Die wiederum sind verziert mit Statuen verschiedener Meeres- und Flussgötter, Obelisken, Treppen, Springbrunnen, Sträuchern, exotischen Pflanzen und Blumen.

Rosen, Lilien, Malven, Magnolien, Kamelien, Zitrusbäume, Zypressen, Eiben, Oleander, ein Eldorado für Pflanzenliebhaber (wir klingen heute wohl wie ein Rentnerführer 😉 )

Gärtner schneiden, düngen, experimentieren und bewahren diesen magischen Ort vor dem Verfall.

Der obere Teil der Gärten, das Amphitheater, nimmt den zentralen Bereich der Insel ein. Es wird von einem Einhorn (das Wappentier des Hauses Borromeo) überragt.

Sehr zur Freude unseres Sohnes stolzieren inmitten dieses Blütenmeers weiße Pfauen umher, die ihm ihr Federkleid präsentierten. Das wirkte hier fast wie eine Inszenierung, zu schön um wahr zu sein.

– Impressionen aus dem Palastgarten –

Zum Abschluss tranken wir noch einen schnellen Cappuccino im Schlosscafé und zogen dann weiter, bevor die Reisegruppen einfielen.

TIP: in den Garten kommt man ausschließlich über den Palast (Eintritt pro Erwachsener: derzeit 16 Euro, Kinder bis 6 Jahre kosten nichts). Man kann Karten vorreservieren, um 9 Uhr macht der Gebäudekomplex auf. Wir kauften unser Ticket um 9 Uhr an der Kasse und gingen direkt in den Garten, weil uns der Palast weniger interessierte. Alle anderen, fanden sich zwar bereits kurz vor der Öffnung vor den Toren ein, sahen sich aber erstmal das Schloss an. Deswegen hatten wir den Park komplett für uns und konnten in Ruhe alles erkundet, bevor die Gruppen dazu kamen. 🙂

Liebe Grüße,

eure Hartmanns