Die Liparischen Inseln nördlich von Sizilien wirken wie aus dem Meer gespuckt: Lipari, Stromboli, Salina, Vulcano, Panarea, Filicudi und Alicudi. Die Italiener nennen sie die „Äolischen Inseln“, zu denen zählen eigentlich sogar 20 Inseln – aber nur die sieben o.g. genannten sind bewohnt. Die Liparische Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und gehört seit 2000 zum UNESCO Weltnaturerbe – insbesondere wegen der einmaligen Aktivitäten der Vulkane Stromboli und Vulcano. 

Wer ursprüngliche Natur, traditionelle italienische Kultur und eine faszinierende Unterwasserwelt erkunden möchte, der ist hier genau richtig. Um diese Natur zu bewahren, hat sich auf den Liparischen Inseln schon früh ein Bewusstsein für den Wert einer intakten Umwelt entwickelt. So wurden unter anderem auf sechs der Inseln große Naturreservate angelegt. Auf Filicudi entstand eine Schutzstation, die sich um kranke Meerestiere kümmert und Umweltkurse für Kinder anbietet.

// Malvasia delle Lipari 

Die Liparischen Inseln erbringen zudem großartige Dessertweine – der vulkanische Boden ist eine sehr gute Voraussetzung für den Weinbau. Die Weinberge umfassen rund 150 Hektar Rebfläche – überwiegend auf Salina und Stromboli. Besonders bekannt ist der Malvasia Wein, ein traditioneller Dessertwein. Daher würden wir auch einen Stop beim Weingut Capofaro Locanda & Malvasia (hier) inkl. Übernachtung im Relais & Chateaux (siehe weiter unten) empfehlen. Rund um einen alten Leuchtturm werden dort die bekannten Malvasia-Trauben angebaut.

// Anreise

Die Inseln haben keinen eigenen Flughafen, man sie nur via Seeweg oder Hubschrauber erreichen – am leichtesten Lipari. Allerdings bietet sich besonders eine mehrtägige Insel-Hopping-Tour per Segelboot an (ab gut 2.000 € die Woche, ohne Skipper, im September), weil jede der Inseln ihren ganz eigenen Charme hat. Lipari bspw. ist etwas trubeliger, Vulcano ein einziger schlummernder Vulkan. Salina wird oft als Perle der liparischen Inseln bezeichnet, auf Panarea nimmt im Hochsommer der Jetset aus Rom und Mailand Kurs. Auf Stromboli hat man einerseits die Feuerspiele am Gipfel, andererseits ein idyllisches Inselleben in den zwei kleinen Orten Stromboli und Ginostra, die beide relativ geschützt liegen.

Vor unserer Schiffsreise aufgrund der Dreharbeiten zur „Kreuzfahrt ins Glück“ hatten wir die Liparischen Inseln nicht auf dem Schirm – sehr schade für diese Juwelen des Mittelmeeres. Und richtig schade, dass wir entgegen unserer Empfehlung nur einen Tag hier verbrachten. 

// Ankunft in Lipari

Wir ankerten also vor dem Hafen von Lipari – dem Marina Corta.

Lipari ist Namensgeberin der Inselgruppe und mit rund 37 km2 auch die größte Insel des Archipels. Die Altstadt ist mit kleinen verwinkelten Gassen absolut malerisch und touristisch noch nicht so überlaufen.

Solltet ihr nicht ohnehin eine mehrtägige Bootstour rund um die Liparischen Inseln machen, dann mietet euch im Hafen von Lipari ein Boot und entdeckt geheime Buchten und Grotten

Kristallklares Wasser, ….

… einsame Strände, …..

… schroffe Felsriffe und Formationen der vor über 350.000 Jahren aus dem Meer aufgetauchten Vulkane sind wie aus einer anderen Welt. 

Vulcano (auf dem Foto unten links im Bild) ist die drittgrößte der Inseln, grenzt im Süden an Lipari (auf dem Foto unten rechts im Bild) und ist wie schon geschrieben ein einziger schlummernder Vulkan. Der brach allerdings 1889 zuletzt aus. Die Insel ist umgeben von brodelnden Fumarolen, das sind zischende, heiße Gas- bzw. Dampfaustritte. Sie kommen beeindruckend aus sämtlichen Felsspalten.

Bis Ende 2021 konnte man an den Kraterrand wandern. Nachdem die Fumarolen-Aktivität, die Konzentration der giftigen Gase und die Temperatur am Kraterrand zunahm, wurde der Weg allerdings gesperrt. Wer Zeit hat, der nimmt ein (stinkendes) heilsames Schlammbad in einem See unterhalb des Kraters und taucht dann ab in den brodelnden heißen Quellen.

Nach unserer Bootstour …

… hatten wir noch genug Zeit, die Altstadt von Lipari zu erkunden und bei l`Angolo Del Pesce fangfrischen Fisch Mittag zu essen.

Bei der Passage des Stromboli erwartete insbesondere Niki einen rauchenden Krater, Fontänen und glühende Lavaströme. Das wäre nicht vollkommen ungewöhnlich gewesen, immerhin ist der Stromboli ein Showmaker, alle 10-15 Minuten passiert da ein bisschen was. Er ist der einzige dauerhaft aktive Vulkan Europas und sogar einer der aktivsten der Welt.

Aber leider sahen vor lauter Wolken nicht mal die Spitze des Stromobli. Nach allem was wir gelesen haben ist eine Wanderung zum Stromboli, die mit einem Guide möglich ist, einmalig und steht definitiv auf der To-Do-Liste. 

// Hotels auf den Liparischen Inseln

Wie oben bereits geschrieben, ist eine empfehlenswerte Adresse das Relais & Chateaux Capofaro Locanda & Malvasia (hier) auf Salina*:

Ebenfalls wunderschön gelegen das Therasia Resort sea & spa (hier) auf Vulcano*:

Oder alternativ traumhafte, exklusive Ferienhäuser, bspw. Haus Cassiopea (hier) auf Panarea*:

Oder Haus Antika (hier) auf Panarea*:

* sämtliche Hotel- und Ferienhausfotos sind von den offiziellen Homepages.

Liebe Grüße,

Julia und Jan