Werbung I Was lieben wir diese Stadt, immer wieder aufs Neue. Jeder sucht und findet hier etwas anderes. Denn Gründe, um nach Venedig zu reisen gibt es unzählige. Ob ihr interessiert seid an Kunst, Architektur, Kulinarik oder schlicht daran, die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen – La Serenissima ist unwahrscheinlich facettenreich.

„When I seek another word for ‘music’, I never find any other word than ‘Venice.“ – Friedrich Nietzsche

Amore mio – jeder liebt Venedig

Und das ist für die Stadt Fluch und Segen zugleich. Wer schon mal dort war der weiß, wie eng manche Gassen sind. Venedig und ihre Bewohner leiden teilweise unter dem enormen Besucherandrang – auf rund 50.000 Einwohner kamen in den vergangenen Jahren (vor der Pandemie) etwa 33 Millionen (!!!) Besucher per annum.

Aber die Massen tummeln sich ganz besonders in einigen wenigen Gassen und bei den Top Sehenswürdigkeiten. Daher unser Tip:

Get lost in Venice. Aber abseits der Touristenpfade.

Das lernten wir auf dieser Reise besonders zu schätzen, denn unser Hotel lag in Cannaregio – dem Stadtteil von Venedig, in dem die meisten Venezianer leben und arbeiten. Und in den es uns zuvor noch nie verschlagen hatte. Daher fühlte sich Venedig für uns das erste Mal richtig authentisch an. Gemächlich, gelassen und pur. Cannaregio ist ein Mosaik aus Bars und Handwerksbetrieben, Wohnhäusern und Kirchen. Mittendrin: das Boutique Hotel Heureka.

HEUREKA // Eine Hommage an die Geschichte Venedigs

Das Boutique Hotel Heureka ist ein prächtiger venezianischer Palazzo aus dem 16. Jahrhundert. Er wurde zwischen Renaissance und dem Barock erbaut und öffnete nach umfassenden Restaurierungen 2017 erstmals seine Türen.

Mit unwahrscheinlicher schöpferischer Kraft blieb die historische Bausubstanz bewahrt und das Gebäude wurde zeitgleich in die Zukunft geführt.

Die Inneneinrichtung des Palazzo ist um ein portego herum gebaut, das ist ein typisch venezianischer Eingangsbereich, der in das Atrium, Foyer ….

… und den privaten Garten übergeht.

Noch nie zuvor hatten wir das Gefühl, Venedig so echt zu erleben. Hier seht ihr bspw. das Portego in der 1. Etage – ein typisches architektonisches Merkmal der venezianischen Paläste.

Es handelt sich um den Prachtraum, der in alle wichtigen Zimmer führt.

Das Hotel hat lediglich 10 Zimmer und Suiten und zählt damit sicher zu einem der exklusivsten und intimsten Luxushotels der Stadt.

Jedes der Zimmer wurde individuell gestaltet, wobei moderne Elemente zum Einsatz kamen, das historische Gefühl des traditionellen Palazzo jedoch bewahrt blieb.

Die Räume sind ein faszinierendes Stilmosaik und haben einen wirklich einzigartigen Charakter. Edle, ausgesuchte Materialien, stilvolle Möbel und sogar original Fresken. 

Wir bewohnten die Suite #1 mit Blick zum Kanal Madonna dell’Orto und hatten hier auch mit beiden Kindern auf rund 40 Quadratmeter die Möglichkeit, wirklich erstklassig zu residieren.

Kanal Madonna dell’Orto

Venedig ist ja eher eine Stadt aus Stein und Wasser. Dennoch zählt sie mehr als 500 hinter Mauern versteckte Gärten, davon besonders viele in Cannaregio. Einer davon befindet sich im Hotel Heureka. Unter Jahrhunderte alten Bäumen taucht man hier ab in eine fremde Welt. Dieses Refugium wirkt geradezu surreal in einer Stadt wie Venedig. Leider aktuell natürlich nicht die richtige Jahreszeit, im Sommer aber definitiv die 1. Wahl für den Start in den Tag.

La Prima Coalzione

Während das Frühstück bei den Italienern generell eher karg ausfällt, wird es im Hotel Heureka beinahe zur wichtigsten Mahlzeit hochgejazzt. Uns erwartete ein saisonales à la Carte-Frühstück, das keine Wünsche offen ließ.

Nachdem es zu kalt für den Garten war, wurde uns das Frühstück im Salon serviert, den ihr hier seht.

Venedig, ein architektonisches Meisterstück

Weltberühmt ist Venedig natürlich für seine atemberaubende Architektur. Vor allem die rund 200 Palazzi entlang des Canal Grande, der Hauptwasserstraße, die sich mäanderförmig durch das Zentrum Venedigs schlängelt, zeigen die venezianische Geschichte in ihrer schönsten Form. Die Palazzi kann man übrigens fantastisch bewundern, wenn man mit dem Vaporetto (Wasserbus) der Linie 1 von der Piazzale Roma in Richtung San Marco fährt. 

Ob venezianische Gotik, Renaissance, Barock oder Neugotik, die ganze Stadt ist ein außergewöhnliches architektonisches Meisterstück. Ein Labyrinth aus Gassen, Plätzen und vielen kleinen und großen Kanälen. Genau gesagt sind es 177. Durch rund 400 Brücken werden die 118 Inseln der Lagunenstadt miteinander verbunden.

Ist man mit wissbegierigen Kindern unterwegs, hinterfragt man plötzlich auch mehr, wie Venedig eigentlich tatsächlich gebaut werden konnte. 😉 Die Stadt steht größtenteils auf dem sandigen, matschigen Boden, der sozusagen das Fundament bildet. Die oberste Schicht der Lagune trägt allerdings nicht, daher wurden 2-Meter-Pfähle bis in die tiefste Schicht gerammt. Auf den Pfählen wurde dann das eigentliche Häuserfundament errichtet. Wichtig ist, dass die Holzkonstruktion komplett unter Wasser liegen muss. Holz ist ohne Kontakt mit der Luft nahezu unbegrenzt haltbar. Auf Baumstämmen ruhen nur die kanalseitigen Fassaden und Brücken.

Auf den Spuren der Liebe und Romantik können wir euch übrigens eine Gondelfahrt ab dem Platz der Chiesa di Santa Sofia empfehlen. Wegen der Popularität würden wir euch abraten von einer Fahrt ab dem Piazza San Marco.

Carnevale di Venezia

Es war Zufall, dass wir bei unserer Reise die letzten Tage des auf eine lange Tradition zurückblickenden Carnevale di Venezia miterlebten. Wir bekommen schon beim Gedanken an närrisches Treiben eher Kopfschmerzen und würden uns definitiv nicht als Karnevalisten bezeichnen. 🙂 Dennoch ist der Karneval hier anders und es war toll, die tiefe Verbundenheit der Venezianer mit diesem Fest zu erleben.

Klar ist der Karneval hier teilweise mehr Touristenmagnet und Nachahmung des alten Karneval, …

… aber dennoch versprühen die teilweise extrem aufwändigen Gewänder einen sehr prunkvollen, eleganten Charme.

Dieses Jahr stand der Carnevale übrigens unter dem Motto „Take your time for the Original Signs“. Uns war gar nicht bewusst, dass es jedes Jahr ein anderes gibt.

// Conclusione zu Venedig (mit Kindern)

Es war das erste Jahr, in dem wir unsere Kinder in Venedig bedenkenlos laufen lassen konnten. Die beiden sind oft wie Flitzebögen, rennen schonmal voraus oder fallen nach Hinten ab. Letztes Jahr noch wären wir definitiv nicht entspannt gewesen, wenn sie an der nächsten Kanalkreuzung auf uns warten, nun hatten wir keinerlei Bedenken mehr. Erstmal haben sie einen natürlichen, gesunden Respekt vor dem Wasser. Zweitens haben sie verstanden, was sie an den Stufen zum Kanal machen können und was nicht. Und es kann helfen, dass sich Venezianer ggü. Kindern sehr reglementierend verhalten, sollten die eine Gefahr tatsächlich mal nicht richtig einschätzen können.

Kinderwagen hatten wir dabei, weil Emmy nicht die ganze Zeit mit guter Laune laufen kann und wir den Stauraum schätzen. Ist eigentlich lästig, weil wir ihn ständig über Brücken tragen mussten, aber das wussten wir natürlich vorher. Wir hätten dennoch noch nicht darauf verzichten wollen.

Für uns war es ein perfekter Kurztrip, den wir sehr genossen haben. Venedig ist einfach immer eine Reise wert. 🙂

Alles Liebe

Julia und Jan


// Venedigs Wasserproblem

kurz ein paar Infos zur Wassersituation: Venedig gab in den vergangenen Tagen teilweise ein eher ungewöhnliches Bild ab. Gondeln lagen trocken, in den Kanälen ist der schlammige Grund sichtbar. Das liegt an einer stark ausgeprägte Form von Niedrigwasser (Acqua bassa). Der Pegel ist dabei nicht permanent abgesenkt, sondern fällt jeweils bei Ebbe besonders stark ab. Als wir dort waren war es noch nicht so extrem.

Eigentlich kämpft Venedig ja seit längerer Zeit mit dem Hochwasser (Acqua alta). Der Meeresspiegel steigt und der sandige Untergrund sackt ab. Plätze werden zu Seen, Gassen sind unpassierbar, Keller und untere Stockwerke laufen voll. Die errichteten Wehre und Dämme helfen und auch die hoch umstrittene Flutschutzanlage Mose ist mittlerweile fertig gestellt. Aber man kann die Lagune nicht vollständig vom Meer abschotten. Ohne den natürlichen Wasseraustausch wäre sie in kürzester Zeit verseucht, denn der Austausch ist für das Ökosystem extrem wichtig.

Das Hochwasser kann etwa 24 Stunden im Voraus vorhergesagt werden. Sollten bei eurem nächsten Besuch also Sirenen ertönen: das ist die Gezeitenwarnung. In dem Fall werden schnell Stege errichtet, so dass Venedig weiterhin passierbar bleibt. Diese Stege verbleiben gestapelt an den strategischen Punkten, damit schnell gehandelt werden kann. Nicht so schön fürs Stadtbild, aber nunmal leider nötig.