Kaschmir ist mein Must-Have im Kleiderschrank. Während des gesamten Herbst und Winters lebe ich quasi in Pullovern und Knits, aber auch im Sommer trage ich dünnere Kaschmirpullover total gerne. Über die Jahre stockte ich nach und nach meine Kaschmirteile auf, überwiegend in neutralen Farben, zeitlos und leicht mit allem anderen aus meinem Kleiderschrank zu kombinieren. Navy, schwarz, grau, greige, beige und creme, mit Rollkragen, Rundhalsausschnitt, V-Ausschnitt oder Cardigans. Ein guter Kaschmirpullover wertet meiner Meinung nach jedes Outfit auf. Daher würde ich immer raten, lieber weniger Pullover zu kaufen und dafür in Kaschmir- oder gute Woll(-Blends) zu investieren.

Die Pflege von Kaschmir ist gar nicht so aufwändig, wie man vielleicht denkt.

… Aber der Schlüssel, um viele viele Jahre Freude an der Kleidung zu haben. Wenn ihr schon viel Geld für einen tollen Kaschmirpulli ausgebt, dann soll er sich auch lange halten. Einige meiner Kaschmirteile sind sicher schon 10 Jahre alt und sehen immer noch aus wie neu. Daher habe ich heute einen Kaschmir-Pflegeguide für euch.

Vorab: Tips zur perfekten Aufbewahrung:

  • Hängt die Kaschmirteile nicht auf einen Bügel, sondern faltet sie behutsam oder rollt sie.
  • Im Kleiderschrank brauchen die Kleidungsstücke Raum und Luft zum Atmen. Also pfercht sie nicht in ein enges Regal, wo sie rechts und links anstoßen. Und lagert Kaschmir NIEMALS in einer Plastikbox oder Vakuumbeuteln.
  • Um Mottenbefall zu verhindern eignen sich Zedernholz (klick) oder Lavendel (klick) sehr gut. Beides solltet ihr in einem separaten Beutel aufbewahren, damit die Öle nicht an eure Kleidung kommen.

Wie oft soll ich Kaschmirkleidung waschen?

Das kommt darauf an. Die Empfehlungen reichen von „nach jedem 5. Mal tragen“ bis „ein Mal pro Saison“. Es hängt natürlich auch davon ab, wie oft ihr eure Pullover anzieht. Kaschmir ist ein Naturmaterial, selbstreinigend und antibakteriell. Wenn ihr die Teile nach jedem Tragen auslüftet, verschwinden daher ohnehin die meisten Gerüche (wie bspw. Rauch, Körper- oder Essensgerüche). Das finde ich immer wieder faszinierend. Vermeidet beim Auslüften direkte Sonneneinstrahlung.

Ich trage unter meinen Kaschmirpullovern meistens ein Baumwoll- bzw. Untershirt, auch das verlängert den Tragezyklus. Daher wasche ich sie wirklich nur nach Bedarf, z.B. wenn sie Flecken haben. Sollte das passieren, tupfe ich auf die betroffenen Stellen vor dem Waschen vorsichtig das entsprechende Waschmittel.

Die beste Methode, um Kaschmir zu waschen

Ihr habt die Möglichkeit, die Pullover von Hand zu waschen (im Waschbecken oder einer Wanne), oder in der Maschine. Das würde ich nur empfehlen, wenn ihr eine moderne Waschmaschine mit entsprechenden Programmen habt. Generell gilt: lest das Label, da findet ihr sämtliche Infos darüber, wie ihr euren Kaschmirpullover pflegen könnt. Egal ob von Hand oder mit der Maschine: überprüft die Kleidung vor dem Waschen auf evtl. Löcher. Die können beim Waschen größer werden, daher ist wichtig, sie vor dem Waschen zu flicken.

Egal ob von Hand oder in der Maschine: am liebsten benutze ich das Kaschmir-Waschmittel von kaëll.

Handwäsche:

Wanne oder Waschbecken müssen natürlich sauber sein. Dreht den Pullover unbedingt auf links. Lasst lauwarmes Wasser ein, maximal 30 Grad, mit etwa einem Teelöffel Kaschmir- oder Wollwaschmittel.

Taucht den Pullover vorsichtig ins Wasser und zieht ihn sanft einige Male hin- und her. Nachdem Kaschmir im nassen Zustand noch empfindlicher ist, geht sehr behutsam vor. Nach ein paar Runden lasst ihr ihn 20-30 Minuten im Wasser liegen und das Waschmittel kann einwirken. Spült dann nochmal mit klarem lauwarmen Wasser nach und drückt das Teil vorsichtig aus. Niemals wringen, nur sanft drücken!

Kaschmir mag es nicht gerne nass, der Pulli sollte also so schnell, aber schonend wie möglich trocknen. Daher breitet nun ein großes, trockenes, sauberes Handtuch aus und legt den Pulli in seiner urspr. Form vorsichtig darauf. Rollt das Handtuch von unten nach oben auf, presst sanft und drückt so behutsam die Flüssigkeit aus dem Kleidungsstück.

Foto von Pringle of Scotland

Anschließend legt ihr es zum Trocknen flach auf einen Wäscheständer, auf ein Trocknungsnetz (so eines) oder ein trockenes Handtuch.

Maschinenwäsche:

Wir haben eine moderne Waschmaschine mit einem entsprechenden Programm für Fein-, bzw. Wollwäsche. Da kann ich alles einstellen, was ich brauche, daher wasche ich meine Pullover selten von Hand und meistens in der Maschine.

Früher wusch ich oft bei besonders geringen Temperaturen, aber habe die Erfahrung gemacht, dass die beste Waschtemperatur doch bei 30 Grad liegt. Ich wähle das Wollprogramm, drehe den Pullover auf links und gebe ihn ein Wäschenetz. Obwohl viele einen schnellen Schleudergang empfehlen (bis zu 800 Umdrehungen), habe ich dabei kein gutes Gefühl. Ich schleudere wenn überhaupt bei maximal 200 Umdrehungen und gehe dann so vor, wie bei der Handwäsche beschrieben. Also sanft ausdrücken im Handtuch und zum Trocknen flach auslegen.

Wenn der Kaschmirpullover nach dem Waschen Falten hat

Das kommt natürlich vor, auch wenn er flach trocknet, ist aber kein Problem. Theoretisch kann man ein Dampfbügeleisen nehmen, ich steame aber lieber. Unsere Dampfbürste von Philips, die Steam & Go (wir haben darüber hier berichtet) bewährt sich da immer noch.

Was tun gegen Knötchenbildung/ Pilling ?

Die kleinen Knötchen und Fussel entstehen immer genau dort, wo die größte Reibung ist. Also unter den Armen, an der Schulter oder beim Bund. Es ist KEIN Merkmal für schlechte Qualität, sondern liegt einfach an der Beschaffenheit des Materials.

Ich habe einen batteriebetriebenen Rasierer (diesen), der das Pilling sanft entfernt. Dafür lege ich den Pullover flach hin und streiche ihn komplett glatt. Es ist wichtig, dass er keine Falten mehr an der Stelle hat, an der ihr rasiert. Der Stoff kann sonst sehr leicht eingezogen und beschädigt werden. Alternativ gibt es auch Kaschmir-Kämme, mit denen ihr die Knötchen vorsichtig entfernen könnt.

Ich hoffe, das hilft euch dabei, eure Woll- und Kaschmirkleidung richtig zu pflegen. Happy Washing 🙂