Da stecken wir also wieder mitten im Lockdown. Wir dürfen uns hier sogar im Moment nur 15 km weit von unserem Zuhause entfernen. So oder so sind die meisten unter uns (wieder) viel zu Hause. Und die Kids auch. Mir geht mittlerweile ein bisschen die Puste aus. Manchmal ziehen sich die Tage wie Kaugummi und ich finde genau das so schade, denn es ist nunmal ihre Kindheit. Langsam hab ich den Eindruck, unsere zwei drehen ein bisschen am Rad. 😉 Im Mai hab ich schon darüber berichtet, was ich in dieser Ausnahmezeit für mich/ uns als Familie mitnehme – den Beitrag findet ihr hier. Heute schreibe ich darüber, was wir konkret machen können, um unser Zuhause zu einem friedlicheren, ruhigeren Ort zu machen. Truth to be told: das ist im Moment wieder nötig. 😀 Das Ziel ist eine positive, gemütliche, einfach wunderschöne, ungetrübte Atmosphäre. Anregend, aber nicht hektisch oder unruhig. Eher ein Hygge-Feeling, von dem die Kinder profitieren, aber natürlich auch wir als Eltern/ Erwachsene.

Legen wir los:

// Minimalismus – Declutter

Ich denke darüber schreibe ich in der kommenden Zeit etwas mehr, denn Jan und ich schauen derzeit zum Topic Minimalismus einige Serien. So oder so ist es ein Thema, das uns immer schon begleitet. What else is new !? 😉

Photo @Dinesen

Uns blockiert einfach zu viel Nippes, die ganzen unnötigen Dinge, die unsere Schränke und Regale zustauben und vollstellen und uns nicht (mehr) glücklich machen, wenn wir uns Zuhause umsehen. Der ein oder andere mag jetzt denken, dass das dann kahl wirkt, vielleicht auch klinisch oder unpersönlich. Ist aber gar nicht so.

Wir gehen regelmäßig Schubladen und Co. durch, entsorgen, geben weiter, organisieren neu und stellen einfach sicher, dass wir uns von sämtlichem Überfluss befreien. Wir hängen an Erinnerungen, aber nicht notwendiger Weise an den dazugehörigen Gegenständen. Für unsere Kinder ist es zudem schwer, sich wirklich auf ein Spiel einzulassen, wenn sie von zu viel Kram abgelenkt werden oder die Spielsachen teilweise nicht mal mehr sehen – weil Zuhause zu viel rumsteht.

Übrigens, geht irgendwie Hand in Hand, kaufen wir, wenn, natürlich auch sehr bewusst.

// Pflanzen

Zimmerpflanzen machen glücklich, senken das Stresslevel und sorgen dafür, dass wir produktiver sind. Muss ja nicht gleich ein grüner Dschungel sein.

Der amerikanische Forscher Roger Ulrich verglich zwei Patientengruppen in der Zeit nach ihrer Operation. Eine Gruppe hatte entweder Pflanzen im Raum oder einen Blick ins Grüne, die andere Gruppe schaute auf eine Steinmauer. Ergebnis: die Gruppe mit Blick in die Natur hatte eine kürzere Aufenthaltsdauer, fühlte sich wohler und nahm weniger Schmerzmittel.

Photo @ Stylizimo

Also schafft euch für euer Zuhause Zimmerpflanzen an. Drei Buchtips zu dem Thema:

// Licht, Beleuchtung

Natürliches Licht steigert die Stimmung und macht schon Kleinkinder wissbegierig und aufnahmefähig. Deswegen sollten die Kinderzimmer einen möglichst hohen Anteil an Tageslicht aufweisen. Aus dem Grund ist das doch recht weit verbreitete Spielzimmer im Keller zwar praktisch, allerdings nicht super gut für unsere Kinder.

Aber die Tage sind lang und das Tageslicht reicht gerade jetzt im Winter Zuhause nicht aus. Achtet daher auf eine gute künstliche Beleuchtung der Räume, auch abhängig von der jeweiligen Stimmung/ Tageszeit. Bspw. entspannt eine Himalaya Salzlampe gegen Abend, lässt ein gutes Raumklima entstehen und ist daher ideal für Schlafräume.

Photo @ Bethany Menzel

Ich sorge auch für angenehmes Stimmungslicht und zünde gerade in den Abendstunden gerne Kerzen an. Obwohl wir ja echt zwei Raketen zu Hause haben, waren Kerzen bei uns noch nie ein Problem. Würd ich aber natürlich trotzdem nicht unbeaufsichtigt machen.

// Neutrale Farben

Ich zitiere mal kurz Westwing:

Neutrale Farben stehen für Ruhe, Wohlbefinden und Sicherheit. Sie helfen optimal gegen Unruhe, Stress und geistige Hyperaktivität. Gleichzeitig fördern neutrale Töne die Kommunikation und Konzentration.

Photo @ Kerri Rosenthal

Neben dem persönlichen Geschmack will ich auf folgendes hinaus: wenn ihr in eurem Zuhause eine friedvolle Atmosphäre schaffen wollt, solltet ihr von sehr kraftvollen, starken Farben eher absehen. Unsere (unterbewusste, weil evolutionäre) Reaktion auf ausdrucksstarke Farben bewirkt leider oftmals das Gegenteil.

// Saubere Oberflächen

Kaum etwas signalisiert uns zu Hause mehr Ruhe und friedvolle Ordnung, als saubere Oberflächen und Böden. Wir räumen die Küche nach jeder Mahlzeit auf und wischen den Tisch. Sollten Krümel auf dem Boden liegen, holen wir den Staubsauger kurz raus.

Photo @ Studio McGee

Für mich persönlich ist es so, dass mich unaufgeräumte, zugestellte Räume in unserem Zuhause stressen. Klar leben wir nicht im Museum und unsere Kinder sollen sich frei entfalten. Ich mag nur einfach nicht in Essensreste treten, über Schuhe im Flur stolpern, mich an einen Tisch setzen, auf dem noch die Reste vom Frühstück kleben, neben dem Waschbecken lauter Wasserflecken vorfinden usw. Ist das bei uns der Fall, kommt bei mir ein Gefühl hoch von „ich kümmere mich nicht genug um mein Zuhause“ oder irgendwie so in die Richtung. Und das mag ich einfach nicht. Jan genauso wenig, btw.

Disclaimer: geht mir ausschließlich BEI UNS ZU HAUSE so. Bei allen anderen, wenn ich irgendwo zu Besuch bin, stört mich das kein bisschen. Und ich hab auch keine Radarbrille auf. ^^

// Zuhause läuft Musik

Emotionen und Musik gehören zusammen und Musik kann für eine totale Stimmungsregulation sorgen.

Photo @ Cate St. Hill

Bei uns Zuhause läuft eigentlich fast den ganzen Tag Musik, je nach Laune und Atmosphäre. Tagsüber/ morgens eher energiegeladene, intensive, um die Stimmung anzuheben und ggf. Produktivität zu steigern. Gegen Abend Entspannungsmusik/ Chill out Lounge, zum Essen auch mal Jazz usw. Auf jeden Fall nicht den ganzen Tag Simone Sommerland *stöhn*. Es fühlt sich einfach gut an, schöne Musik zu Hören.

// Aroma

Das Thema Raumduft ist eins für sich. Ich stehe einfach so sehr auf gute Gerüche, am liebsten mit Hilfe von hochwertigen Duftkerzen. Jeder reagiert anders auf Aromen und gerade Kinder haben sehr feine, empfindliche Nasen. Bei Kerzen stimme ich das unbedingt mit Niki und Emmy ab und achte auch immer auf die Inhaltsstoffe. Ich liebe es so sehr, wenn sich der Raum nach dem Anzünden verwandelt.

Photo @ With Love From Kat

Gerade brennt bei uns „Petit Grain 21“ von Le Labo.

Es muss aber keine Duftkerze sein. Macht morgens bewusst die Fenster auf, spürt die frische Luft und nehmt ein paar tiefe Atemzüge. Lüftet generell tagsüber öfter eure Räume.

Noch ein paar Ideen für euer Zuhause:

  • Duftlampen – ich habe den Kids vor kurzem erst die Funny Friends von Primavera gekauft. Die kann nicht nur Aromatherapie, sondern auch verschiedene Lichtfarben und beruhigende Naturklänge. Im Moment befülle ich sie mit „Schlaf wohl“.
  • Palo santo Räucherstäbchen, die nicht so eso sind, wie sie klingen. 😀
  • Raum- und Kissensprays
  • Kuchen backen ! 🙂

// Energiefluss im Raum – Möblierung

Es gibt einfach Räume, in denen fühlt man sich sofort wohl, lebendig und kraftvoll und solche, in denen das eben nicht so ist. Das hat viel damit zu tun, wie die Wohn- und Arbeitsräume gestaltet sind, also ob die Energie frei zirkulieren kann.

Photo @ Elle Decor

Ihr müsst in eurem Zuhause ja nicht gleich einen Buddha aufstellen, aber es lohnt sich, sich mal mit Grundlagen des Feng Shui auseinander zu setzen. Oftmals bewirken Kleinigkeiten unheimlich viel. Ich hab bspw. vor einigen Tagen Emmys Kaufladen an eine andere Stelle geschoben und der ganze Raum hat sich verändert. Oder wir haben einen Beistelltisch mit Lampe in eine bislang irgendwie „tote Ecke“ gestellt und die Transformation ist enorm.

// Gemütlichkeit – Komfort

Unsere Körper sollen sich zu Hause entspannen können und obwohl uns das allen bewusst ist, denke ich hat man doch Bereiche, da zwickt´s. Vielleicht sogar nicht mal im übertragenen Sinn: das Sofa in der Leseecke ist zu hart (oder es gibt gar nicht erst eine kuschelige Rückzugsecke?). Der Bürostuhl stützt nicht. Es fehlen Kissen im Bett. Und die Kleidung ist unbequem. Manches ist hübsch, aber nicht funktional. Es lohnt sich, da einen Blick drauf zu werfen und sich zu fragen, mit welchen (oftmals sogar) Kleinigkeiten man eine große Veränderung bewirken kann. Eine Kuscheldecke, bessere Kissen, weichere Kleidung etc.

Comfort is key.

Photo via Pinterest

// Freundliche Worte

Ihr kennt das doch, wenn ihr in einen Raum geht, in dem gerade jemand gestritten hat – und ihr könnt förmlich die Luft schneiden? Man spürt diese Stimmung einfach. Und unseren Kindern geht es Zuhause nicht anders. Also achtet auf ein freundliches, respektvolles Miteinander. Eine gepflegte Streitkultur, generell einen harmonischen, liebevollen Umgang miteinander. Das liegt in der Luft.

Alles Liebe,

Julia