Unser dritter Stopp in der wunderschönen französischen Haute-Normandie war nach Honfleur und Rouen die Korsarenstadt Saint-Malo mit knapp 50.000 Einwohnern.
Rouen besuchten wir übrigens nur kurz an einem Sonntag und wir kommen vermutlich während des Landdrehs nochmal in diese Stadt. Darum klammern wir Rouen vorerst aus und berichten ein anderes Mal hoffentlich ausführlicher.
Retour au Saint-Malo: eine sensible Kiste hier in der Bretagne ist ja ist der Tidenhub. Bei Ebbe liegen die Boote in den Häfen im Schlick, einige Stunden später tanzen sie bei Flut wieder auf den Wellen.
Das liegt mitunter an der geringen Tiefe und der Stauwirkung des Ärmelkanals. Auf jeden Fall kann der Höhenunterschied zwischen den Gezeiten auch in Saint-Malo bis zu 12 Meter betragen.
Einer der Gründe, weswegen wir dieses Mal mit voll gestopften Tenderbooten in die geschichtsträchtige Hafenstadt gebracht wurden und nicht direkt am Pier anlegten.
Saint-Malos Altstadt ist rundherum durch hohe Mauern geschützt und auf drei Seiten vom Meer umgeben.
Neben der Festungsmauer beeindruckt Saint-Malo durch authentische, erhabene Herrenhäuser.
Die Festungsmauer von Saint-Malo ist frei zugänglich, in einer dreiviertel Stunde schafft man diesen 2 km langen Spaziergang (der Weg ist nicht barrierefrei).
Also theoretisch. Wenn ihr Niki nicht dabei habt, der jede Bastion und Ausfallpforte, jeden Wachturm und vor allem die Kanonen ausgiebig inspiziert.
Aber man was lieben wir diesen kleinen Entdecker. Steckt voller Energie und Wissbegierde.
Emmy hingegen verschlief den größten Teil unseres kurzen Aufenthaltes in Saint-Malo.
Der Blick auf die Bucht und Inseln ist ein Traum.
Genau so wie die jodhaltige Meeresbrise. Die pustete uns richtig schön durch. Wir lieben ja ohnehin das typisch bretonische, raue Wetter.
Bei Ebbe ist die unbewohnte Insel Grand Bé von Saint-Malo per Fuß zu erreichen.
Um ein vermutlich ziemlich fades Feststecken zu verhindern empfiehlt es sich allerdings, den Ebbe- und Flutplan genau zu studieren. 😉
Einzigartig ist auch das Meerwasser-Freibad mit Sprungturm am Plage de Bon-Secours.
Je nach Gezeiten verschwindet es vollständig im Atlantik und wirkt besonders bei geringem Tidenhub einfach magisch.
In der ville close, also der ummauerten Altstadt von Saint-Malo findet ihr viele kleine, verwinkelte Gassen.
Das Stadtbild ist geprägt von französischen Cafés, Crêperien, Spezialitätenläden und Restaurants in den typisch bretonischen Steinhäusern.
In den vielen kleinen, netten Bistros lässt es sich toll verweilen.
Niki schlenderte ziemlich lässig mit seinem ersten, eigenen Pain au Chocolat auf einer Straße in Saint-Malo entlang. Zwei Mal abgebissen und dann…. Wir sahen sie fliegen, die Möwe. „Ganz schön tief“, dachten wir, da hatte sie ihm sein Gebäck auch schon eiskalt entrissen. Aus der Verpackung – die hielt er noch in den Händen. Der Kleine war wie eingefroren. Ein neues Pain au Chocolat wollte er nicht haben und auch sonst konnte nichts seine Tränen trocknen. Er tat uns ziemlich leid, auch wenn die Situation irgendwie urkomisch war. 😀 Offensichtlich entreißen die Möwen Kindern hier gerne mal ihre Snacks. Seitdem laufen wir in Hafenstädten mit vielen Möwen auf jeden Fall direkt neben Niki her, wenn er etwas zu Essen dabei hat.
Weiter geht´s für uns nach Bilbao!
die Hartmanns