Schon klar, sie sind mittlerweile der Lieblingsgrund für jede schlaflose Nacht, aber das Schlafpensum von Mamas weicht oft fast schon erheiternd krass vom eigentlichen Bedarf ab. Ich schlafe seit gut drei Jahren nicht mehr durch, ungelogen. Wobei stimmt gar nicht, an die zehn Nächte waren es in der Zeit schon, haha. Wir hatten auf jeden Fall keine Babies, die nach sechs Wochen in ihrem Bett durchpennten. Dafür allerdings nie nächtliche Wachphasen (toi, toi, toi), einfach nur Exemplare, die gegen zwei Uhr unbedingt was trinken woll(t)en. Jetzt ist Emilia auch erst sechs Monate und zählt für mich irgendwie nicht.
Das ins-Bett bringen war selten dramatisch, deswegen verbuchte ich die zwar konstanten, aber echt kurzen nächtlichen Schlafunterbrechungen von Niki als „you can´t have it all“. Seit einigen Monaten sind die übrigens passé. Fairer Weise muss ich sagen, dass Niki, seitdem wir letztes Jahr von den Drehs wieder zurück gekommen sind, nur noch in unserem Bett einschläft. Das finden wir nicht optimal, aber weswegen wir es noch nicht in Angriff genommen haben, könnt ihr in diesem Post nachlesen.
Woher das kommt: zuerst wohnten wir ca. ab Oktober 2017 wegen Jans Lifelines-Dreh für mehrere Monate in Köln, dann waren wir direkt im Anschluss auf dem Schiff in einer Kabine und in Griechenland, am Lago Maggiore und in Schweden in einem Hotelzimmer. Das zog sich bis Mitte August 2018, erst dann waren wir wieder zu Hause. Er hat sich über die Monate schlichtweg an das Schlafen in unserer Nähe gewöhnt.
// Zwei Kinder, ein Bett, ein Zimmer //
Nachdem ich mitbekam, dass eine Freundin ihre drei Mädels (6, 3 und 1 1/2) gleichzeitig ins Bett bringt und das noch dazu unkompliziert in einem Zimmer, da stand für mich fest: das will ich auch.
Ergo ist unser Ziel: Niki und Emmy teilen sich irgendwann ein Zimmer und schlafen zusammen ein. Nachdem Emmy im Moment aber natürlich noch im Babybay (mit Verschlussgitter) bei uns im Schlafzimmer schlummert und Niki komischer Weise semi begeistert ist von der Idee, auf ein Mal alleine in seinem Bett einschlafen zu müssen, während seine Schwester im Bett von Mama und Papa liegt, leben wir derzeit also mehr oder weniger das Familienbett.
Dennoch bringen wir beiden zusammen um 19 Uhr ins Bett und das klappt erstaunlich gut.
// Unsere abendliche Routine //
Egal, ob Jan und ich die Kinder abends gemeinsam im Bett verstauen oder ich alleine bin, unser „Abendritual“ sieht fast jeden Tag ähnlich/ gleich aus. Und es flutscht – weil: wir sind alle zusammen und keiner muss alleine sein. Sprechen wir uns in einem Jahr nochmal. ^^
Gegen 18 Uhr gibt es bei uns Abendessen, so ne´ gute halbe Stunde. Anschließend gehen wir alle nach oben ins Bad und ich lege Emmy erstmal auf ihren Wickelplatz. Sie bekommt eine frische Windel, ihre Vitamin-D-Tropfen, ich wasche sie und packe sie in den Schlafsack. Wenn ich sie baden möchte, mache ich das i.d.R. vor dem Abendessen.
Zwischendrin, zuvor oder danach, eben je nach Stimmung, ziehe ich Niki seinen Schlafanzug an, wir putzen Zähne und waschen ihn. Kann sein, dass er duscht oder badet, das läuft aber voll nebenbei. Sprich: würde er unter der Dusche stehen (das macht er schon lange alleine), würde ich in der Zeit einfach Emmy bettfertig machen. Wir haben kurze Wege und bewusst eine mehr als kommunikative Wohnsituation. Damit meine ich bspw. keinen langen Flur, von dem die einzelnen Zimmer weggehen. Auch, wenn wir nicht neben den Kindern stehen, wir können im Schlaf-, Kinder- oder Badezimmer diverse Dinge vorbereiten oder nebenbei erledigen und haben die beiden dennoch immer im Blick.
Jetzt ist es ungefähr 18.50 Uhr, Emmy und ich gehen schon mal ins Schlafzimmer und Niki sucht sich in der Zeit ein Buch aus. Ich stille Emmy im Bett, währenddessen lesen Jan oder ich Niki eine Geschichte vor. Klar ist es für Niki schöner, wenn Papa dabei ist, auch weil er sich bei ihm zum Lesen natürlich ankuscheln kann. Ich versuche das genauso, aber so lange ich Emmy mit Muttermilch abfülle, ist es halt etwas unbequemer und weniger kuschelig. Niki merkt das, aber es macht ihm nichts aus. Ich denke, sein „emotionaler Tank“ wird über den ganzen Tag ziemlich gut gefüllt.
Entweder halte ich Emmy noch ein bisschen im Arm oder ich lege sie in ihr Beistellbett. Ich stille sie auf jeden Fall nicht in den Schlaf, sie ist sozusagen abgedockt. 😉 Wach, aber schon ziemlich dösig. Dann haben wir ein paar Minuten Zeit für Niki und sprechen über seinen Tag. Was er besonders schön fand, beispielsweise. Anschließend sucht er sich einen Tonie für die Toniebox aus, wir decken ihn zu, geben beiden einen Kuss und knipsen das Licht aus. Jetzt ist es spätestens 19.15 Uhr.
Kann sein, dass Emmy nochmal ihren Schnuller verliert, Niki einen Schluck trinken möchte, sein Unterhemd nicht in der Schlafanzughose steckt, er Pipi machen oder uns mitteilen möchte, dass wir heute die Matschhose für den Kindergarten vergessen haben, aber in der Regel ist um 19.15 Uhr auch wirklich Ruhe und die beiden schlafen.
// Was meiner Meinung nach hilft //
Nachdem wir tatsächlich im Moment überhaupt keine Probleme haben, die beiden ins Bett zu bringen, fällt es mir etwas schwer, konkrete Tips zu geben, die euch helfen. Was aber vermutlich zu unserer aktuellen Situation beiträgt:
- Beide Kinder sind gegen 19 Uhr wirklich müde (aber wir haben noch nicht den kritischen Punkt überschritten). Sprich: Emmy war zuvor einige Stunden wach. Niki macht Tagesform-abhängig Mittagsschlaf und wenn, ist der nicht zu lange. Notfalls wecke ich ihn nach maximal 40 Minuten (er ist 3 1/2), sonst ist er mir am Abend nicht müde genug. Ich vermeide es definitiv, dass er nach 15 Uhr irgendwo einschläft (z.B. im Auto). Ja, es ist verdammt hart, wenn der Punkt gekommen ist, den Mittagsschlaf eures/r Großen zu streichen. Aber es hilft nicht, Kinder haben nunmal mit zunehmendem Alter einen geringeren Schlafbedarf.
- Niki hat überhaupt kein Problem damit, sich mit irgendetwas anderem zu beschäftigen, während ich Emmy bettfertig mache. Woran das liegt weiß ich nicht genau, ich kann mich nicht erinnern, dass wir das forciert hätten. Entweder er hilft ein bisschen, er liest ein Buch oder er spielt noch etwas.
- Wir haben wohl unkomplizierte Schläfer. Das hilft euch jetzt nicht wirklich, weil man das nunmal nicht ändern kann, die kommen halt wie sie kommen. Sich damit abzufinden, dass das Einschlafen eben länger dauert, nimmt aber Druck raus. Ja, vielleicht brauchen eure Kids ne Stunde, bis sie endlich schlafen. Andere Dinge laufen dafür bei uns nicht so geschmeidig, da seid ihr dann im Vorteil. Am Ende gleicht sich alles aus.
- Wir sind ziemlich entspannt und flexibel (besonders im Vergleich damals zu Niki). Im Wesentlichen lässt es sich so zusammenfassen: wir haben keine Sorge, die Kids an Dinge zu gewöhnen, nur weil wir die in einer bestimmten Phase praktizieren. Dennoch ein paar praktische Beispiele:
- Wenn Emmy unruhig ist und ich sie nicht relativ schnell ins Bett legen kann (was ich definitiv versuche), sondern noch eine Weile mit ihr auf dem Arm herumlaufe, dann ist das eben so. Ich hab keine Panik, dass sie uns deswegen jeden Tag zum Einschlafen braucht.
- Wir machen uns keinen Kopf darüber, ob Niki NIE mehr ohne einen Tonie einschläft. Spätestens, wenn das erste Mal seine Freundin übernachtet, wird er die Toniebox schon wegstellen. Oder sie hören gemeinsam Bobo 😉
- Würde Emmy in meinem Arm einschlafen, während wir noch Nikis Geschichte lesen, dann wäre ich genau so entspannt und nicht gestresst, weil sie so nicht „lernen kann“, alleine in ihrem Bett einzuschlafen.
- Es ist kein Problem, wenn sich Alles eine Stunde nach hinten verschiebt, weil wir z.B. noch im Restaurant sind. Die ganze Routine ist nicht im Eimer, nur weil es heute mal anders läuft..
- Ich bin mir sicher, dass Niki nicht grundsätzlich das Gefühl hat, dass er seit Emmys Geburt zurückstecken muss. Wir versuchen wirklich, den Alltag ausgewogen zu gestalten, aber das ist etwas, das ganz natürlich und ohne Stress passiert. Wenn ich Niki z.B. anziehe und Emmy ein kleines bisschen maunzt oder etwas vor sich hin erzählt, dann rufe ich ihr zu, dass ich gleich komme, aber mich jetzt erst um Niki kümmern möchte. Bin ich dann bei ihr, bedanke ich mich fürs Warten (so, dass Niki es hört). Vielleicht ist es deswegen auch kein Problem für ihn, wenn er selbst mal warten muss, weil Emmy gerade dran ist. Die Problematik „Warten“ ist bei uns ehrlich gesagt einfach nicht existent. Damit meine ich, dass wahrscheinlich jeder ständig kurz wartet, aber es ist für niemanden ein Thema.
- Würde Niki schwer oder nicht alleine einschlafen, dann würde ich Emmy zuerst hinlegen und mich dann um ihn kümmern. Schwierig wird es natürlich, wenn ihr zwei schlechte Einschläfer habt. In diesem Fall würde ich die Schlafsituation tatsächlich ändern, entweder gleich hin zum Familienbett – oder zumindest die Kinder in einem Zimmer zusammenlegen – so müsst ihr keinen alleine lassen, weil ihr euch um den Anderen kümmert. Bevor wir Kinder hatten, da wollte ich unser Bett nur für uns haben. Es erleichtert unseren Alltag aber ENORM, wenn ich mich jetzt mit der Situation arrangiere. Das müsst ihr nicht so machen, aber wenn euch z.B. das Einschlafen der Kinder im eigenen Bett wichtiger ist (das meine ich vollkommen wertungsfrei) und sich die Kids damit nicht anfreunden können, dann ist die logische Konsequenz, dass die Abende wahrscheinlich anstrengender sind. Die Kröte müsst ihr dann für den Moment schlucken.
- Öfter las ich in dem Zusammenhang von der Problematik, dass sich die Kinder gegenseitig aufwecken. Ist bei uns nicht wirklich der Fall. Selbst dann, wenn Niki schlecht geträumt hat und richtig heftig weint, scheint es Emmy nicht aus ihrer Tiefschlafphase zu reißen (in dem Fall gehen wir mit ihm aber auch direkt aus dem Zimmer). Ab und an wacht Niki auf, wenn Emmy maunzt, weil sie Hunger hat. Aber er dreht sich dann um uns schläft unmittelbar weiter.
- Aromatherapie: im Moment machen wir das nicht, aber wir ließen einige Zeit eine Duftlampe mit beruhigenden, ätherischen Ölen im Schlafzimmer laufen, bspw. mit Lavendel oder Kamille. Bei Babies solltet ihr da allerdings vorsichtig sein und Aromatherapie zur Sicherheit erst ab dem 4. Monat einsetzen. Und/ oder mit dem Kinderarzt absprechen.
- Was hingegen läuft: Entspannungsmusik auf unserer Alexa im Badezimmer. Ich glaube der Radiosender heißt „Meditation und Entspannung“ auf Amazon Music. Ich schalte den Sender an, sobald wir oben im Bad sind und mit unserer Abendroutine beginnen.
Habt ihr einen ultimativen Tip, um zwei Kinder möglichst unkompliziert ins Bett zu bringen?
Gute Nacht! 😉 – Julia
Wieder super geschrieben.☺️Ihr macht das so toll mit den beiden. Ich bewundere dich Julia wie du das meisterst. Ich war damals als meine klein waren nicht so entspannt.Wenn ich da schon deine Tipps gehabt hätte.😉. Mittlerweile sind sie 18 und 22 hab es aber ganz gut hinbekommen das sie wohlerzogen sind.☺️Ich wünsche euch für eure Familie noch ganz viel Glück und Gesundheit. Auch wenn man manchmal am verzweifeln ist . Wenn man die Entwicklung der Kinder sieht und in die strahlenden Kinderaugen.Dann hat man alles richtig gemacht. ☺️
Ganz toll wieder der Bericht liebe Julia, ihr macht das toll, das bringt bestimmt später Rosen, so harmonisch läuft das in vielen Familien leider nicht ab 😌
Liebe Grüße aus Müden 😘