Heißhungerattacken oder einen unwiderstehlichen Drang nach Schokolade, Gummibärchen und Eis kenne ich richtig gut. Anschließend brauche ich oft etwas Salziges oder Herzhaftes. Und manchmal möchte ich nach dem Salzigen wieder was Süßes hinterher schieben. Es gibt Tage, da komme ich aus diesem Auf und Ab voll schwer raus. Daher sprangen mich Podcasts, die sich mit Heißhungerattacken befassen, förmlich an. Ich hab daraus einige für mich ganz neue Erkenntnisse gezogen, an denen ich euch heute teilhaben lassen möchte.
// Tatsache 1:
Wir haben keine Kontrolle darüber, wann und wie stark wir das Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln verspüren.
Das heißt übrigens nicht, dass wir nichts gegen „Fressattacken“ tun können. ABER: Studien haben gezeigt, dass Probanden immer dann Lebensmittel, die mit Heißhungerattacken in Verbindung gebracht werden besonders verlockend finden, wenn ihr Blutzuckerspiegel gerade niedrig ist.
Zudem wurde im Fall eines niedrigen Blutzuckerspiegels das „craving center“ (nicht-wissenschaftlich formuliert) überhaupt erst aktiviert, vermutlich ist das evolutionär bedingt. Mit dem „craving center“ ist der Teil des Gehirns gemeint, der an der Entstehung von Heißhungerattacken beteiligt ist, genauer gesagt der Nucleus accumbens. Auf diese Aktivierung haben wir schlichtweg keinen Einfluss.
Schlussfolgerung: wenn wir unseren Blutzuckerspiegel möglichst stabil halten, erleben wir weniger Heißhungerattacken.
// Tatsache 2:
Der Blutzuckerspiegel stürzt dann in den Keller (womit wir eine Heißhungerattacke auslösen), wenn wir zuvor ein Blutzucker-Hoch hatten.
Und wann erleben wir ein Hoch? Beispielsweise nach einer Mahlzeit mit vielen einfachen Kohlenhydraten. Übrigens auch meistens beim klassischen Porridge zum Frühstück, dem Pain au Chocolat oder dem Fruchtsmoothie. Zu Alternativen bzw. kleinen Adjustments, die viel bewirken, komme ich hier.
Schlussfolgerung: wir versuchen, ein Blutzucker-Hoch zu vermeiden.
// Theorie:
Protein leverage hypothesis – sie besagt, dass wir so lange essen, bis wir mit unserer Nahrung ausreichend Proteine aufgenommen haben.
Es handelt sich hierbei um eine Hypothese. „Protein Leverage“ bedeutet „Hebelwirkung des Proteins“. Bereits seit Jahren wird verstärkt Augenmerk darauf gelegt, dass das Verhältnis von Protein zu Kohlenhydraten und Fetten eine sehr wichtige Rolle bei der Steuerung der Kalorienzufuhr insgesamt spielen könnte. Gemäß der Hypothese essen wir so lange weiter, bis unser Proteinbedarf durch unsere Ernährung gedeckt ist.
Schlussfolgerung: enthält unser Essen nicht genügend Proteine, essen wir mehr und länger. Dadurch steigt die Gefahr, uns zu überessen und zuzunehmen.
Es gibt allerdings einige Dinge die wir tun können, um unseren Blutzuckerspiegel konstant zu halten und dennoch unsere geliebte Schokolade, Chips oder saure Gummibärchen zu essen. Schließlich setzt das ja auch Dopamin frei, was nicht umsonst als das Glückshormon bekannt ist. Damit dieser Artikel nicht zu lange wird, packe ich diese Tips in einen weiteren Blogpost, ihr findet ihn hier.
Habt ihr mit Heißhungerattacken zu kämpfen?
LG Julia
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