Anzeige I Es fällt schwer zu beschreiben, was wir beschreiben möchten. Das Erlebnis unserer ersten Safari hat uns mit einer so tiefen Demut und einem großem Respekt vor der Natur erfüllt, die kaum in Worte zu fassen ist.
Uns war klar, dass wir eine Safari machen wollen, wenn wir in Südafrika sind. Und wir bekamen natürlich schon bei der Recherche Gänsehaut, als wir Videos der Big Five in freier Wildnis ansahen. Dennoch hatten wir nicht im Ansatz eine Vorstellung davon, wie tiefgreifend uns die Erfahrung verändern wird. Und wie wenig dieses Gefühl am Ende damit zu tun hatte, ob wir die Big Five wirklich in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten konnten.
Die Planung der Safari war für uns durchaus verwirrend, denn die Möglichkeiten sind vielfältig. Als Südafrika-Newbies konnten wir kaum erkennen, was vermutlich eine authentische Safari-Erfahrung sein wird und was nicht.
// Ein paar Einsteiger-Infos für Safari Neulinge
Es gibt zwei verschiedene Arten von Parks: die staatlichen Nationalparks (der bekannteste ist sicher der Kruger) oder die in privatem Besitz (meist „Private Game Reserves“ genannt). An den Kruger NP grenzen übrigens private Wildreservate wie Sabi Sands und Timbavati an.
Die Besucherzahlen in einem staatlichen Nationalpark sind meist nicht begrenzt. Man muss dort nicht übernachten, sondern kann den Park auch als Tagestourist besuchen. Aktuell zahlen Erwachsene für den Kruger 440 Rand pro Tag (das sind etwa 26 Euro), Kinder die Hälfte. Anders ist es bei den Private Game Reserves: nur die Gäste, die in den Camps oder Lodges des privaten Reservats übernachten, dürfen dort auf Safari gehen.
Flächenmäßig unterscheiden sich die beiden ebenso stark. Der Kruger bspw. ist fast so groß wie Israel (knapp 20.000 km²), die Private Game Reserves sind deutlich kleiner (Gondwana, wovon wir gleich berichten, ist ca. 110 km² groß). Die Tierpopulationen sind daher auch völlig unterschiedlich – im Kruger leben derzeit sogar etwa 1.500 Löwen, 2.000 Leoparden und 17.000 Elefanten. Wer also große Herden sehen möchte, ist mit einer Safari im Nationalpark gut beraten. Größere Chancen die Big Five zu sehen habt ihr dennoch in den Private Game Reserves.
All die Gegebenheiten haben Auswirkungen auf die (Gestaltung der) Ausfahrten. In staatlichen Parks darf man selbst Auto fahren (allerdings niemals off-road), deswegen gibt es viele geteerte Straßen. Da die Besucherzahlen wie o.g. meist nicht begrenzt werden, kann das zu vielen Fahrzeugen bzw. Stau bei Tiersichtungen führen. Eine Garantie, die Tiere zu sehen, die gibt es in freier Wildbahn natürlich sowieso nicht. In den NP müsst ihr sie bei den Pirschfahrten sogar regelrecht aufspüren. In Private Game Reserves werden alle Safaris in einem halboffenen Fahrzeug von Rangern begleitet. Die dürfen auch off-road fahren, daher erlebt man die Tiere regelmäßig wenige Meter vom Fahrzeug entfernt. In vielen Reservaten sind auch nur maximal zwei bis drei Fahrzeuge pro Sichtung erlaubt, wodurch das Erlebnis privat und exklusiv bleibt und die Möglichkeit der ungestörten Tierbeobachtung steigt.
Aus mehreren Gründen entschieden wir uns für das Gondwana Private Game Reserve:
Wir waren nur einige Wochen in Südafrika und wollten uns einen Inlandsflug und Zeit sparen. Das Gondwana Game Reserve liegt bei Mossel Bay, also direkt an der Garden Route, nur ca. 4 Autostunden von Kapstadt entfernt. Wegen der Kinder war es uns wichtig, Safari in einem Malaria-freien Gebiet zu machen. Die Wahrscheinlichkeit im Kruger NP von einer Anophelesmücke gestochen zu werden liegt bei etwa 1 : 24.000. Das ist selbstverständlich lächerlich gering. Dennoch wollten wir das Risiko nicht eingehen, nachdem 3/4 der Malariatoten Kinder unter 5 Jahren sind. Kein schönes Thema, aber muss man mal drüber gesprochen haben.
Überhaupt ist das mit den Lütten eine Sache für sich. Sehr viele Lodges sind adults-only und dass Kinder in Emmys Alter (sie ist 3 Jahre alt) mit auf Game Drives dürfen, ist nicht Usus. Gondwana hingegen ist absolut familienfreundlich. Kinder ab 6 dürfen wie alle anderen Gäste mitfahren. Sind sie zwischen 2-6 Jahre alt, müsst ihr ein privates Fahrzeug mieten. Bei unserer Unterkunft war ein privates Fahrzeug inbegriffen.
Mission der Nationalparks
Die Idee eines Nationalparks ist in etwa global identisch:
Natur und Artenvielfalt für die Nachwelt schützen, deren Schönheit aber auch Menschen zugänglich zu machen.
Allerdings legen einige Parks auf den Schutz der Arten und Lebensräume besonders starkes Gewicht, bei anderen steht leider das Erlebnis für Touristen im Vordergrund. Ein weiterer Grund, weswegen unsere Wahl auf das Gondwana Private Game Reserve fiel.
Afrika ist dramatisch schön, das ahnten wir schon vor unserer Reise. Nicht aber wie tief bewegt wir waren ab dem Moment, als wir zum ersten Mal die Schranke zum Gondwana Game Reserve passierten.
Vielleicht lag es an der einzigartigen Topographie mit sanften Hügeln, offener Savannenlandschaft und der für die Region typischen Fynbos-Vegetation. Auch daran, dass es schlicht ergreifend ist, das erste Mal ein Nashorn in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen. Evtl. war es unsere Unterkunft, die jeglicher Beschreibung trotzte.
Oder – ziemlich sicher, war es eine Kombination aus allem.
// Wo wir wohnten: Das Ulubisi House im Gondwana Game Reserve
Das Ulubisi House – unsere private Safari-Villa, die alles übertraf, in dem wir jemals Urlaub gemacht haben. Eigentlich könnten hier 8 Erwachsene oder 6 Erwachsene und 4 Kinder auf rund 500 Quadratmeter unterkommen.
Die Lodge befindet sich mitten im Gondwana Game Reserve, ist aber durch einen Zaun nochmals abgetrennt.
So kann man auf der Terrasse laufen und im Pool baden, ohne Angst haben zu müssen, einem Raubtier zu begegnen.
Auf den rund 1.200 Hektar rund ums Ulubisi Haus grasen allerdings viele Antilopenarten wie bspw. Spießböcke.
Als wir das erste Mal im Ulubisi Haus ankamen waren wir sprachlos. Die Blicke in die Weite, ob auf den Outeniqua- und den Langeberg-Berge oder einfach nur in Fynbos Hügel sind magisch.
Und man hat sie von jedem Raum aus. Den drei Schlafzimmern (jeweils mit Badezimmer en suite), …
… dem Esszimmer, ….
… dem Wohnraum, ….
… dem Fernsehzimmer, …
… und der Terrasse mit Jacuzzi und Pool.
Der Grundriss dieses Hauses und die gesamte Raumatmosphäre sind unser persönlicher Traum.
Die Villa strahlt trotz ihrer Modernität eine solche Wärme und Persönlichkeit aus, die man schwer beschreiben kann.
Im Ulubisi Haus wird ein wunderbarer Bezug geschaffen zwischen von der Natur inspirierten Werten und der Kultur und Geschichte Afrikas.
Unbearbeitete Oberflächen, Liebe zu den Rohmaterialien der Natur, eine Kombination aus hellen, dunklen und Erdfarben, weichen Formen und stabilen, natürlichen Materialien. All das erzeugt eine unbeschreibliche Harmonie, Charakter und Wärme.
Meet the team
Empfangen wurden wir im Ulubisi House von einem kleinen Team: Douglas, dem Mann für Alles. Er stand rund um die Uhr für unsere Wünsche zur Verfügung. Zwei Köch(inn)en, die uns morgens, mittags und abends verwöhnten. Und Thato, unserem persönlichen Safariguide, der ebenso zu jeder gewünschten Tageszeit mit uns in die Wildnis aufbrach.
Wenn ihr im Ulubisi Haus urlaubt, ist all das im Übernachtungspreis inbegriffen – somit bezahlt ihr für ein all-inclusive-Paket.
Safari Luxus der Oberklasse
Diese Safari ist der vermutlich luxuriöseste Urlaub, den wir jemals gemacht haben. Und gleichzeitig der, der u.a. dazu geführt hat, dass wir der Magie Afrikas für immer verfallen sein werden.
Das Ulubisi Haus ist “Gondwana’s most exclusive private villa“. Darum mag der ein oder andere nun denken, dass unsere Begeisterung für das Game Reserve unmittelbar mit dem Standard der Lodge zu tun haben muss. Natürlich ist es richtig, dass das unschlagbare Gesamtpaket im Ulubisi Haus enorm dazu beigetragen hat, wie unvergesslich der Aufenthalt für uns war. Dennoch haben uns viele Menschen angeschrieben, die auch schon in Gondwana waren. Der überwiegende Teil in einer Kwena Lodge und alle waren ebenso tief bewegt wie wir.
Eine Empfehlung aus vollem Herzen.
Wie ein Tag in Gondwana aussieht und wie wir unsere Game Drives erlebt haben, dazu kommt bald nochmal ein gesonderter Blogpost.
Habt es schön,
Julia und Jan