WERBUNG | Im ersten Teil meines Blogposts (hier der Link) ging es vordergründig um ein erstes Kennenlernen mit dem Thema (Schul-) Hygiene und die damit verbundenen, an vielen Vorschulen und Schulen herrschenden Probleme. In dieser Fortsetzung möchte ich versuchen, mehr auf Lösungen einzugehen und mögliche Ansätze für eine Verbesserung zu Entwickeln. Wir alle wissen, wie wichtig Hygiene ist. Aber wie machen wir das unseren Kindern verständlich? Wie können wir eine gute Hygieneroutine in ihrem Bewusstsein verankern?

// Teamwork makes the dream work

Meine Frau und ich legen großen Wert auf Sauberkeit. Was in der Jugend oft nervig und uncool war, kommt heute aus einem tiefen inneren Bedürfnis nach Reinheit und Struktur. Das vermitteln wir natürlich auch unseren Kindern. Zumindest ist das die Idee. 😉 Ich würde mir selbst nicht unbedingt einen Putzfimmel attestieren (<- ääääh, doch!? (das war Julia)). Ich wuchs auf dem Land auf, spielte permanent draussen und kam natürlich auch jeden Abend als Ganzkörper-Schlammpackung zum Abendessen. Nach dem Motto: „Ein bisschen Dreck stärkt das Immunsystem.“

Energiegeladene Kinder haben keine Zeit und Geduld zum Händewaschen.

Heute sauge ich mindestens morgens und abends Staub, reinige Oberflächen nach den Mahlzeiten. Wer ins Haus kommt, der wäscht sich die Hände (nicht nur mit Wasser in Kontakt kommen, sondern gründlich und vor allem lang genug waschen!). Das aufmerksame Reinigen der Toilette mit anschließendem Händewaschen gehört ebenso zur Routine, wie Zähneputzen.

Wir sind davon überzeugt, dass gute Hygienepraktiken frühzeitig angelernt werden müssen.

Essity

Es ist wichtig, den Nachwuchs einzubinden und so Stück für Stück ein gesundes Hygiene-Bewusstsein zu schaffen. Energiegeladene Kinder haben natürlich überhaupt keine Zeit und Geduld zum Händewaschen oder Zähneputzen. Klar. 😉 Wie mit allen Dingen, die wir unseren Kindern beibringen, klappt das aber deutlich besser, wenn es ihnen auch Spaß macht. Wenn Kinder sich für eine Sache oder ein Projekt begeistern, entwickeln sie so oft großen Ehrgeiz und Eigeninitiative.

// In der Schule

100 % sauber geht nicht. Aber das Waschen der Hände ist der wichtigste Bestandteil der Hygiene, denn hierbei wird die Keimzahl auf den Händen erheblich reduziert.

Bereits zwei bis vier Wochen nach Beginn eines Schuljahres sind bis zu 55% erkältet, während es 19% schon in der ersten Woche erwischt hat. Gesundheit!

In den Schultoiletten sind die Schüler unter sich. Hier ist die Aufsicht eingeschränkt, hier ist der Ort, wo sich leider oft der gesamte angestaute Schulfrust entlädt. Vandalismus und Zerstörung. Diese Herausforderungen bestehen an allen Schulen, es geht keineswegs nur um soziale Brennpunkte.

Oft ist aber nicht einmal die grundlegende Ausstattung vorhanden. Dazu kommt, dass den Schulen die Mittel fehlen, um Waschräume so häufig wie nötig zu reinigen. So landet die Schultoilette ganz schnell in einer unschönen Abwärts-Spirale.

„Wenn Toiletten schmutzig und unhygienisch sind, geben wir unseren Kindern indirekt zu verstehen, Hygiene sei nicht besonders wichtig, was im Hinblick auf die Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten besonders verheerend ist“, so Josefine Grandin, Urotherapeutin bei Essity. „Kinder leiden außerdem unter großem Stress, wenn sie nicht auf die Toilette gehen können. Das Bedürfnis zu unterdrücken kann den Lernerfolg in der Schule beeinträchtigen, da sich die Schüler statt aufs Lernen auf das Einhalten konzentrieren.“

Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist es wichtig, dass Toiletten und Waschräume in Schulen gut ausgestattet und sauber sind. Kinder müssen sich dort sicher, entspannt und wohl fühlen können. In Waschräumen muss es Folgendes geben: ein Waschbecken, Papiertücher und Seife. All das bei Kindern in Grundschulen oder Kindergärten in der richtigen Höhe.

Im Schulhygiene-Projekt von Essity geht es neben der Sauberkeit aber auch um die Vermittlung von Werten und einen respektvollen Umgang: „Nachhaltige Veränderungen lassen sich nur erreichen, wenn wir das Hygienebewusstsein stärken und soziale Kompetenzen fördern.“

In Waschräumen muss es folgendes geben: ein Waschbecken, Papiertücher und Seife.

// Lösungsansätze für bessere Hygiene

Ich habe mal ein paar Anregungen gesammelt, die helfen können, unsere Kinder für persönliche Hygiene zu begeistern und sie dabei zu unterstützen, von sich aus sauberer zu sein. Mögliche Ideen könnten sein:

Ins Rektorat!

Der Schlüssel zur Schultoilette wird im Sekretariat oder beim Lehrer aufbewahrt. Wer das WC benutzen möchte, holt sich den Schlüssel dort. Sicher lässt sich so eine gewisse Transparenz über die Nutzung herstellen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass sich viele bei dem Gedanken unwohl fühlen und den Toilettengang deshalb vermeiden. Deshalb könnte im nächsten Schritt der Schlüssel in die Hand der Kinder übergehen: Sie übernehmen dann in Eigenverantwortung die Einhaltung bestimmter Regeln.

Rationiertes Papier

Klingt im ersten Moment auch etwas befremdlich. Nicht nur, dass jeder weiß, was man im Anschluss vorhat, es wird auch noch zeitlich erfasst. Vorteil dieser Variante wird sein, dass so niemand unbemerkt die Toiletten verstopfen und zum Überlaufen bringen oder sie gar anzünden kann, wie in Teil I beschrieben.

Zur Kasse, bitte!

An einigen Schulen ist der Gang zur Toilette mittlerweile kostenpflichtig. Ein kleiner Betrag bei Nutzung der Toilette ermöglicht, dass das WC regelmäßig gereinigt werden kann. Teilweise ist sogar ganztägig eine Reinmachefrau vor Ort. Denn es genügt nicht, die Schultoilette 1x am Tag zu putzen. Um eine ausreichende Hygiene gewährleisten zu können, sollten Schulklos mindestens zu Schulbeginn, jeweils nach den großen Pausen und zusätzlich am Ende des Schultages erneut gereinigt werden. Nur so kommt es nicht zu bösen Überraschungen. Jedoch ist der finanzielle Mehraufwand für viele Familien nicht ohne Weiteres zu stemmen. Die entsprechenden Mittel sollten hier ganz klar von den Behörden bereitgestellt werden.

Josefine Grandin, Urotherapetin bei Essity

Kummerkasten

Wenn einem etwas auf der Seele liegt, ist der gute alte Kummer-Kasten immer noch eine sehr gute Variante, um anonym Druck abzulassen. Wer sich also nicht traut, direkt auf Konfrontation zu gehen, kann seinen Frust in Schönschrift in den Kummer-Kasten werfen. 

Die Projektgruppe

Warum nicht die Sanierung des runtergekommenen Schulklos gemeinsam mit den Schülern planen!? Dazu gründet ihr am besten erstmal eine Interessengemeinschaft, z.B. eine AG. Jeder kann mitmachen. Das macht Spaß und schweißt die Schulgemeinschaft zusammen. Dann sucht ihr euch Verbündete. Vielleicht einen Lehrer, den Hausmeister oder eure Eltern. Eine Umfrage von Essity hat gezeigt, dass sich 37% der Eltern gemeinsame Reinigungsaktionen wünschen.

Als Nächstes gilt es zu überlegen, was ihr verändern wollt und wie ihr das nötige Geld zusammen bekommt. Verteilt dafür Wunschzettel in den Klassen. Sammelt und verkauft alte Handys, schickt Briefe an Sponsoren, die euch bei Planung und Umbau unterstützen sollen. Das können lokale Firmen oder auch Hersteller sein. Wenn es an die Umsetzung geht, stehen euch die Fachleute sicher auch gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Wenn die Schulleitung mitmacht, lässt sich die Renovierung der Waschräume wunderbar im Rahmen von Projekttagen umsetzen. Dabei lernt ihr jede Menge und macht gemeinsam tolle Erfahrungen.

Eine Schülerfirma

… ist eine weitere clevere Möglichkeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Manchmal ist Selbsthilfe die beste Variante. Organisieren sich Schüler untereinander und setzen sie sich aktiv für das „Projekt“ Schul-Klo ein, stärkt das ihr Gemeinschaftsgefühl und auch die Wertschätzung für das Gegenüber steigt. Die Schüler gründen eine Firma, deren Zweck es ist, die schulischen Waschräume zu reinigen und damit zu erhalten. Die dafür aufgewendete Zeit wird entsprechend entlohnt. Eine tolle Sache, wenn es um Neuanschaffungen, Klassenfahrten oder besondere Anlässe innerhalb der Klasse geht.

Hygiene zu Hause erfahren

Informationen, Hygiene betreffend, die im aufregenden Kindergarten- oder Schulalltag nicht aufgenommen werden können, lassen sich am besten zu Hause festigen. Vieles nehmen die Kids auf, während sie uns Eltern oder ältere Geschwister beobachten und dann ganz einfach kopieren.

Wenn die Kinder gerade aufnahmefähig sind, gibt es wirklich schöne Bücher zum Thema Hygiene. Dort wird anschaulich illustriert, wie das eigentlich funktioniert mit dem Händewaschen, was Keime sind und wo die Dinger überall lauern. 😉

Bei gemeinsamen Spielen können die Kids das Angelernte dann selbst „erleben“. Hier ein paar simple Ideen.

Glitzerstaub wirkt Wunder:

  • Gebt ein wenig Glitzer auf die Hände eurer Kids und lasst sie aktiv sein. Türen öffnen, mit Spielsachen spielen oder einen Snack essen. Dann verfolgt ihr alle Schritte nach und zeigt, wie viel Glitzer sie hinterlassen haben.
  • Bei mehreren Kindern: Gebt Glitzer in eine Kinderhand und lasst alle Hände schütteln. Danach das gleiche Spiel wie oben. Wie viel Glitzer wurde dabei zurückgelassen?
  • Danach helft ihr eurem Kind (oder mehreren), sich die Hände zu Waschen. Macht darauf aufmerksam, dass es min. 30 Sekunden gründliches Schrubben mit Seife braucht, um allen Glitzer loszuwerden.

Ein Schimmel-Experiment:

Geht ganz leicht und man braucht nichts Außergewöhnliches. Nur drei Scheiben Brot, drei Plastiktüten (mit Zipper) und ne´ Wäscheklammer. Hier eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: ihr packt jeweils eine Scheibe Brot in eine Plastiktüte.

Schritt 2: einer wäscht sich gründlich die Hände und trocknet sie komplett ab. Das ist besonders wichtig, weil Feuchtigkeit Schimmel begünstigt und so das Ergebnis verfälscht.

Schritt 3: eine Scheibe Brot wird gar nicht mehr angefasst, die dient als Referenz. Die zweite Scheibe Brot wird mit gewaschenen Händen angefasst und die dritte mit ungewaschenen. Jetzt luftdicht verschließen und warten, warten, warten.

Nach drei bis fünf Tagen sollte bereits Schimmelbildung zu sehen sein (natürlich nur an Scheibe Nummer drei). Wer es spannend findet, kann das Experiment gerne ausdehnen. Ich würde nach spätestens zehn Tagen nichts davon im Haus haben wollen. Auch nicht luftdicht verpackt.

Die Kinder lernen, dass Alles, was sie in und außerhalb der Schule anfassen, Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat, wenn sie sich nicht regelmäßig die Hände waschen.

Essity

Hygiene geht uns alle an.

Wenn wir Kindern beibringen wollen, ihre Hände zu waschen, müssen wir uns auch zu Hause mit dem Thema Hygiene beschäftigen. Kinder brauchen die richtige Anleitung und uns Eltern als Vorbild. Warum man die Hände waschen sollte, wie man dies tun sollte und wann man es tun sollte. Das ist etwas, worüber wir sprechen müssen. Es geht darum, Kinder eigenständig zu machen, durch Bereitstellung der richtigen Bedingungen.

Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig mehr für das Thema Hygiene sensibilisieren. Wahrscheinlich hatten viele von Euch das ohnehin schon auf der Agenda. So oder so ist Hygiene wirklich wichtig für alle von uns. Lasst uns gemeinsam weiter daran arbeiten, ein gesundes Hygienebewusstsein an unsere Kinder zu vermitteln und auch in Alltagssituationen vermehrt auf unser eigenes Verhalten zu achten und es gegebenenfalls zu verbessern.

Mir persönlich macht es richtig Spaß, mich mehr und mehr mit Hygiene zu befassen. Und das nicht nur, weil ein Männerschnupfen viel schlimmer ist, als alles Andere. Sehr Ihr doch auch so oder? 😉

Schreibt mir bitte Eure Gedanken und Anregungen! Es ist noch lange nicht alles gesagt und ich habe große Lust, auch in Zukunft weitere Beiträge in Zusammenhang mit Hygiene zu schreiben.

Wir lesen uns,

Euer Jan

Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Essity GmbH entstanden. Meinung und Erfahrungen stammen ausschließlich von uns.