Alright, derzeit ist ein Großteil unter uns mit den Kids zu Hause. Und es ist ja nicht so, als hätten wir einfach nur den Kindergarten in die eigenen vier Wände verlegt. Alle möglichen anderen Dinge müssen nichts desto trotz weiter am Laufen gehalten – und damit auch in Anwesenheit der Kinder erledigt werden. Manchmal leichter gesagt, als getan. Und während wir es auch oft voll genießen, einfach nur in den Tag hinein zu leben, schleicht sich abends bei mir nicht selten Unzufriedenheit ein, weil doch zu viel liegen geblieben ist oder ich mich einfach unproduktiv fühle. Deswegen habe ich beschlossen, in unseren Alltag mehr Struktur zu bringen. Oder auch nur Routine, wenn ihr so wollt. Das ist nun zwar aus gegebenem Anlass entstanden, aber ich würde das gerne grundsätzlich beibehalten. Je älter die Kids werden, desto mehr Planung erfordert es vermutlich ohnehin, alle Aktivitäten, Aufgaben & Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Kann also nicht schaden. Zum Einstieg möchte ich euch noch diesen Artikel ans Herz legen, den ich vor längerer Zeit mal geschrieben habe: ein entspannter Alltag mit Kindern.

Photo via my-full-house

Aber jetzt werde ich noch konkreter und komme zur Entwicklung einer tatsächlichen Struktur. Eigentlich liegt die Planung total auf der Hand, dennoch leite ich euch sozusagen kurz an. Here we go. 

Schritt 1: was muss ich grundsätzlich erledigen ?

Um einen Überblick darüber zu bekommen, was täglich (oder auch nur 1-2 Mal wöchentlich/ monatlich) erledigt werden muss, schreibt in einem ersten Schritt sämtliche Aktivitäten und Aufgaben, die bei euch anfallen, zusammen. Das ist natürlich vollkommen individuell. Bei mir sähe das auszugsweise etwa so aus:

  • duschen, anziehen, schminken, kurze Sporteinheit, Selfcare grdstl. – hier ein ausführlicher Post zu diesem Thema (alles täglich)
  • Kinder anziehen (täglich)
  • Frühstück machen (täglich), zstl. Brotdose vorbereiten (Montag bis Freitag)
  • Niki in den Kindergarten bringen und wieder abholen (Montag bis Freitag)
  • Abendessen kochen (täglich)
  • Niki zum Tennis bringen (Donnerstag)
  • Essensplan aufstellen (1 x die Woche)
  • Einkaufen (2 x die Woche)
  • Wäsche waschen (3-4 Mal die Woche)
  • Bäder putzen (2 x die Woche)
  • Büroarbeit (täglich)

Und, und und. 

Schritt 2: drei Prioritäten festsetzen

Überlegt euch drei Dinge, die ganz oben auf der Priority-Liste stehen und für eine bessere Struktur definitiv jeden Tag erledigt werden müssen.

Bei mir ist das bspw.: mit den Kindern an die frische Luft gehen, Exklusivzeit mit jedem Kind verbringen, mindestens eine vernünftige und ausgewogene Mahlzeit zubereiten.

Schritt 3: den Tag einteilen

Nun geht es darum, euren Tag in verschiedene Slots einzuteilen. Bspw. „morgens, bevor alle anderen aufstehen“, „nach dem Frühstück“, „während der Mittagsruhe/ Schlafenszeit der Kinder“, „am Nachmittag“, „in den frühen Abendstunden“, „wenn die Kinder im Bett sind“.

Jetzt überlegt ihr euch, was diese Slots jeweils für euch kennzeichnet, hinsichtlich:

  • eurem Energielevel – habt ihr (noch) viel Energie oder ist der Tagestank i.d.R. während dieser Zeit bereits leer?
  • Konzentration – in diesem Slot voll möglich oder eher nur mittelmäßig ?
  • Anwesenheit der Familie – ist grstl. außer dir zu der Zeit jemand da – ja oder nein?

Schritt 4: Zu einer Struktur Zusammenführen

Wahrscheinlich müsst ihr nun eine Weile tüfteln, aber im Grunde genommen geht es nun schlichtweg darum: überlegt euch, wann ihr bei eurem ganz individuellen Tagesablauf welche Aufgabe am besten ausführen könnt. Und bringt das in eine Struktur – auf dem Papier oder in einer App. Die große Arbeit habt ihr ziemlich sicher nur ein Mal, denn das meiste wiederholt sich. Wenn ihr den Dreh raus habt, ist die Sache geritzt.

Überlegungen könnten bspw. sein:

„Einkaufen gehen kann ich mit Emmy, während Niki noch im Kindergarten ist.“ – Dienstag und Freitag Vormittag

„Um einen Essensplan für die Woche aufzustellen binde ich die Kinder am besten mit ein. Muss dazu nur mittelmäßig konzentriert sein“ – Sonntag Nachmittag

„Für Emails brauche ich Ruhe, Energie und Konzentration“ – bearbeite ich während der Mittagsruhe

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An diese Struktur, die ihr dann individuell z.B. am Vorabend für den nächsten Tag erarbeitet, haltet ihr euch natürlich. Mein Tagesablauf könnte bspw. so aussehen:

6.00 Uhr: aufstehen, kurze Sporteinheit, duschen und mich fertig machen. Anschließend kleines Frühstück- und Brotdose vorbereiten.

7 Uhr: Kinder wecken und anziehen, nebenbei Betten machen

7.30 Uhr: gemeinsames Frühstück, danach direkt aufräumen

8 Uhr: Niki in den Kiga bringen

8.30 Uhr bis 10 Uhr: eine Ladung Wäsche waschen, Staubwischen, Boden wischen

10 Uhr bis 11 Uhr: Einkaufen gehen mit Emmy

11 Uhr: Spielen mit Emmy

11.45 Uhr: Mittagessen

12.15 Uhr: Emmy hinlegen

12.30 Uhr bis 14 Uhr: Büroarbeit

14.30 Uhr: falls nötig Emmy aufwecken, Niki abholen

ab 15 Uhr bis 17 Uhr: freies Spielen mit den Kindern, an die frische Luft gehen

17 Uhr: Abendessen vorbereiten

17.30 Uhr: Abendessen, anschließend alles aufräumen und sauber machen (Küche, Esstisch, Spielzimmer)

ab 18 Uhr: Kinder langsam bettfertig machen, baden, Klamotten für den nächsten Tag rauslegen usw.

18.30 Uhr: Geschichten vorlesen

19 Uhr: Kinder ins Bett bringen

ab 20 Uhr: Zeit mit Jan, Bloggen, Plan für den nächsten Tag erstellen

vor dem Schlafengehen: Meditieren.

Generell Tips für einen effektiveren, organisierteren, glücklicheren Tag:

Ich hab den Artikel ganz oben schon mal verlinkt und mach es jetzt nochmal, weil ich der Überzeugung bin, dass er viele viele wichtige Tips zur Erleichterung eures Alltags mit Kindern gibt. Es ist dieser.

Darüber hinaus hier noch ein paar Bonus Tips für mehr Struktur für SAHM:

  • Flexibilität: zwängt euch nicht in ein Zeitkorsett und werdet unruhig, wenn was nicht so läuft wie geplant. Das ist kein Notfall und Grund, gereizt zu werden.
  • Plant Special To-Dos an speziellen Tagen in der Woche, die euch wichtig sind. Ob das ein Ausflug in die Stadt ist, ein Besuch im Café (haha), ins Kindertheater gehen, zum Friseur oder oder oder.
  • Eliminiere Time-Wasters. Darüber schreibe ich demnächst nochmal gesondert.
  • Setzt euch Deadlines, insbesondere für Aufgaben, die ihr schon sehr lange schiebt.

Ich hoffe das war für euch hilfreich 🙂 ! Alles Liebe,

Julia